Gedenken in Duisburg 1000 Kerzen für die Loveparade-Opfer

Duisburg · Bei einer "Nacht der 1000 Lichter" haben am Dienstagabend in Duisburg Betroffene der Loveparade-Opfer gedacht. Zu der neuen Gedenkstätte am ehemaligen Party-Gelände kamen am Vorabend des dritten Jahrestages der Katastrophe auch Hinterbliebene und Verletzte.

Kerzen im Gedenken an die Loveparade-Opfer
11 Bilder

Kerzen im Gedenken an die Loveparade-Opfer

11 Bilder

Veranstalter war eine Betroffenen-Initiative. Bei der Loveparade am 24. Juli 2010 waren in einem Gedränge am einzigen Aus- und Eingang zum Feiergelände 21 Menschen zu Tode gekommen. Mehr als 500 wurden verletzt. Tausende, die im Gedränge um ihr Leben beangten, leiden noch heute unter den Folgen.

Bei der Loveparade am 24. Juli 2010 waren in einem Gedränge am einzigen Aus- und Eingang zum Feiergelände 21 Menschen zu Tode gedrückt worden. Mehr als 500 wurden verletzt. Tausende, die im Gedränge um ihr Leben bangten, leiden noch heute unter den Folgen. Am Jahrestag an diesem Mittwoch sind weitere Gedenkveranstaltungen geplant.

Einige Besucher der Gedenkveranstaltung wagten sich nicht bis zur Gedenkstätte, weil sie sich nach Erlebnissen vor drei Jahren nicht in die Enge gehen wollten. Die Gedenkstätte mit einer Tafel mit der Aufschrift "Duisburg gedenkt der Opfer der Loveparade 24. Juli 2010" ist in der schmalen Zugangsrampe untergebracht, dort wo viele der Opfer zu Tode kamen.

DJ Motte, der Gründer der Berliner Loveparade, kritisierte am Gedenkabend noch einmal das Sicherheitskonzept zur Duisburger Loveparade. Der Veranstalter Lopavent hätte nach größeren Paraden wie in Dortmund sogar mit noch mehr Besuchern rechnen müssen.

Eine junge Besucherin der Loveparade, Sandra, die damals eingeklemmt wurde und um ihr Leben bangte, übte harte Kritik an den Versicherern. Sie selbst habe hart um ihre Therapie kämpfen müssen.
Viele andere Betroffene aus Selbsthilfegruppen hätten nicht die Kraft dazu. Ihnen werde von der Versicherung der Veranstalter nur wenig geholfen.

Am Mittwoch sind weitere Gedenkfeiern geplant. So wird unter anderem die Gedenkstätte in der Nähe des Tunnels offiziell eröffnet. Als Gäste werden die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen Hannelore Kraft und Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link erwartet. Sie werden Kränze am Unglücksort niedergelegen.

Die Gedenkstätte bildet heute die Treppe, an der viele der Opfer zu Tode kamen sowie 21Kreuze, die symbolisch für die Verstorbenen stehen. In der Innenstadt Duisburgs werden am Mittwoch alle Kirchen zum Gebet und Gedenken läuten.

Während die Veranstaltung der Initiativen im Kant-Park stattfinden werden, veranstaltet die Stadt Duisburg in der Salvatorkirche eine offizielle Gedenkfeier.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort