Jahresrückblick 2014: Das hat Duisburg bewegt - und lahmgelegt
In unserem Jahresrückblick zeigen wir, welche Themen die Duisburger 2014 bewegt haben - und wo es nur schleppend voran ging. Ein großes Thema war die monatelange Sperrung der A59.
Von Anfang Mai bis Ende Oktober hatte Straßen.NRW eine Strecke von 5,3 Kilometern Fahrbahn auf der A59 saniert. Schutzplanken und Schutzwände wurden neu errichtet, Entwässerungsleitungen und 1500 Quadratmeter Lärmschutzwände ausgebessert. 200 Tonnen Stahl verbauten die Arbeiter als Verstärkungen an den Brücken.
Die A59 wurde etappenweise zwischen den Kreuzen Duisburg und Duisburg-Nord gesperrt. Erst in Richtung Dinslaken, dann in Fahrtrichtung Düsseldorf. Fast ein halbes Jahr lang mussten viele Autofahrer auf die umliegenden Autobahnen und Straßen ausweichen. Stark befahren waren die Ausweichstrecken auf der A40 und der A3 ebenso wie vermeintliche innerstädtische Schleichwege. Viel Verkehr gab es auch auf der A42 in Richtung Westen. Wegen der Sperrung der A 59 besonders stark von Staus betroffen war beispielsweise die A40 rund um das Kreuz Kaiserberg.
Rege Polizeipräsenz herrschte im Januar 2014 im und am Landgericht. Grund dafür waren "Rocker-Prozesse". Im Prozess gegen Yildiray K. (ebenfalls bekannt als Ali Osman), den ehemaligen Präsidenten einer Rocker-Gruppe aus Duisburg, kam es zu einem schnellen Urteil.
Zuschauer des Prozesses liefen in der Pause über den König-Heinrich-Platz vor dem Landgericht. Unter ihnen waren einige junge Männer, die der Rocker-Szene zuzuordnen sind. Ihre sogenannten "Kutten" durften sie am Donnerstag nicht tragen. Die Stadt Duisburg hat während des Verfahrens das Tragen der für Rocker typischen Lederwesten und Lederjacken mit Abzeichen des Clubs "Satudarah" untersagt. Die jungen Männer telefonierten aufgeregt, beruhigten sich anschließend bei einer Zigarette. Beobachtet wurden sie dabei von zwei Polizisten mit Maschinenpistolen, die auf dem Dach des Citypalais die Szene überwachten. Rund um das Gerichtsgebäude standen wieder zahlreiche Polizeifahrzeuge, Beamten patrouillierten in der Innenstadt.
Der Urteilsverkündung am 23. Januar war ein umfassendes Geständnis von Yildiray K. vorangegangen. Der 37-Jährige ist der ehemalige Präsident der Rocker-Gruppe Satudarah, die ihren Ursprung in den Niederlanden hat. Von dort aus soll K. gemeinsam mit seinem Komplizen Baris T. Drogen und Waffen nach Deutschland geschmuggelt haben. Während Yildiray K. für secheinhalb Jahre in Gefängnis wandert, wartet auf Baris T. eine Haftstrafe von sechs Jahren und drei Monate. Lesen Sie alles zur Gewalt in der Rocker-Szene in unserem Dossier.
Schon wieder Rocker: Ab Februar 2014 beschäftigte die Duisburger Polizei ein grausiger Fund. Am Rheinufer wurde ein abgetrennter Arm entdeckt. Eine Tätowierung wies auf ein Mitglied der Hells Angels hinweisen. Im April wurde im Duisburger Hafen ischließlich der Torso des Hells-Angel-Mitglieds gefunden. Beamte zogen den Rumpf einer Leiche aus einem Hafenbecken.
Nach wochenlangen Spekulationen bestätigte die Polizei am 19. Mai, dass abgetrennter Arm und Torso dem Rocker Kai M. aus Oberhausen zugeordnet wurden und dass das 32-jährige Mitglied der Hells Angels Opfer eines Kapitalverbrechens wurde.
Am 10. Juni fegte das Sturmtief "Ela" fegt auch über Duisburg hinweg. Zwar war Duisburg weniger stark von dem Unwetter betroffen als andere Städte in der Nachbarschaft, doch das Sturmtief hat zum Beispiel bei der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) zusätzliche Kosten in Höhe von rund 400.000 Euro verursacht. Dies sei das Ergebnis einer technischen Überprüfung im Streckennetz, der betrieblichen Anlagen und des Fahrzeugbestandes, teilte die DVG mit.
Närrisch ging es Karneval in Duisburg zu. Beim Rosenmontagszug feierten 47.000 Jecke entlang der Landfermannstraße.
Auch 2014 sind in Duisburg wieder viele Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Die Blindgänger wurden allesamt, wie auf diesem Bild in Homberg durch Dirk Putzer (links) und Peter van Eck, erfolgreich entschärft. Mehr zu den Bombenentschärfungen in Duisburg finden Sie hier!
Schock in Homberg: Anfang Dezember werden Pläne öffentlich, nach denen beim Chemiewerk Huntsman (ehemals Sachtleben) insgesamt rund 527 Arbeiter und Angestellte in den Werken Homberg und Krefeld-Uerdingen entlassen werden sollen. Es kam zu Arbeiterprotesten gegen die geplanten Maßnahmen.