Duisburg 25 Dokumentarfilme warten auf Preise

Duisburg · "Mittel der Wahl" - unter diesem Titel wird in der Zeit vom 6. bis 12. November die diesjährige Filmwoche stattfinden. Austragungsort ist erneut das Filmforum am Dellplatz.

"Nach dem Festival ist vor dem Festival" heißt es gelegentlich unter Festivalmachern. Und so verkündete Festivalleiter Werner Ruzicka am Ende der letztjährigen Duisburger Filmwoche gleich schon das Motto der 41. Ausgabe: "Mittel der Wahl". Unter diesem Titel wird in der Zeit vom 6. bis 12. November die diesjährige Filmwoche stattfinden. Austragungsort ist erneut das Filmforum am Dellplatz.

Um die 25 Dokumentarfilme aus dem deutschsprachigen Raum werden dann wieder auf dem überregional bekannten und in Fachkreisen geschätzten Duisburger Kulturereignis gezeigt und kämpfen um fünf begehrte verschiedenartige und unterschiedlich dotierte Preise, darunter auch um den Publikumspreis der Rheinischen Post für den beliebtesten Film. Seit Mittwoch vergangener Woche tagt dazu zum ersten Mal ein sechsköpfiges Auswahlgremium und sichtet rund 200 bisher eingegangene Filmbeiträge. Letzter Einsendeschluss ist aber der 25. August. Von daher kommen noch einige Filme mehr und die Mitglieder des Gremiums später noch einmal zusammen. "Die Qualität ist wie jedes Jahr", so Ruzikca, "hinsichtlich Inhalt, Form und Stil sehr unterschiedlich." Von höchst bemerkenswert bis äußerst bedenklich reicht zuweilen das Beurteilungsspektrum.

Das künstlerisch wichtigste Entscheidungskriterium, ob der Film auf dem Festival gezeigt wird oder nicht, ist aber das 'Wie' - "wie der Streifen gemacht und mit welchen Mitteln die filmische Dokumentation erarbeitet wurde." Darum kümmert und streitet sich jedes Jahr von neuem die besagte Festivalkommission bestehend aus Filmregisseuren, Filmwissenschaftlern und Filmpublizisten.

Diese besteht in diesem Jahr neben Ruzicka aus Till Brockmann (Zürich), Joachim Schätz (Wien), Sven Ilgner (Köln), Katrin Mundt (Bochum) und Henrike Meyer (Berlin), die zum ersten Mal dabei ist. 2012 war sie mit ihrem Film "Feldarbeit" und 2014 mit "Heimsuchung" selbst noch mit einem eingereichten Beitrag auf der Duisburger Filmwoche. Die Kommissionsmitglieder bringen bei der Beurteilung aller eingereichten Beiträge ihre ganz eigenen Sichtweisen und professionellen Kontexte in den Auswahlprozess ein.

Ruzicka: "Die Diskussionsprozesse im Gremium sind wie ein Spiegelbild des Festivals und nehmen manches intern vorweg, was später die Öffentlichkeit nach den gezeigten Filmen jeweils mit den anwesenden Regisseuren diskutiert. Es ist das Streitgespräch um Meinungen, Ansichten und Deutungen von Filmen und das Filmemachen, was den besonderen Reiz dieses Filmfestivals ausmacht."

Zugelassen sind neben der klassischen Dokumentation auch Mischformen und sogenannte Grenzgänger des Dokumentarfilms aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Produktionen müssen außerdem mindestens 30 Minuten lang sein und dürfen nicht vor dem 1. September 2016 ihre Uraufführung beziehungsweise Erstausstrahlung gehabt haben.

Und noch etwas verrät Ruzicka: "Es wird eine umfangreiche Publikation über 40 Jahre Duisburger Filmwochen geben, die auch von der im Laufe der Zeit sich verändernden Wechselwirkung zwischen Film und Öffentlichkeit (in Duisburg) erzählt."

(RP)
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