Spahn fordert bessere Impfzusammenarbeit 31 Masernfälle in Duisburg seit Jahresbeginn

Köln/Duisburg · Im laufenden Jahr haben die Behörden in Duisburg bereits 31 Masernfälle gemeldet bekommen. Nun fordert Bundesgesundheitsminister Jens Span eine bessere Kooperation bei der Impfung.

 Die Impfung gegen Masern kann Leben retten.

Die Impfung gegen Masern kann Leben retten.

Foto: dpa

Im laufenden Jahr wurden den Behörden in Duisburg bereits 31 Masernfälle gemeldet. Nun fordert Bundesgesundheitsminister Jens Span eine bessere Kooperation bei der Impfung.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat eine bessere Kooperation bei der Masernimpfung gefordert. "Ärzteschaft, Schulen, Kitas, Betriebe, Behörden und natürlich die Eltern müssen noch besser zusammenarbeiten", sagte Spahn am Donnerstag laut Mitteilung anlässlich der Europäischen Impfwoche, die am Montag beginnt. "Es ist verantwortungslos, Kinder nicht gegen Masern impfen zu lassen oder eigene Impflücken hinzunehmen." Auch für die zweite Impfung müsse eine Impfquote von 95 Prozent das Ziel sein.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) haben 2016 zwar erstmals alle Bundesländer bei der ersten Masernimpfung die Quote von 95 Prozent erreicht. Bei der entscheidenden zweiten Impfung sei die Quote aber bei Kindern bis zum Schulanfang nur geringfügig auf 92,9 Prozent gestiegen. Für 2017 registrierte das Robert Koch-Institut (RKI) 929 Masernerkrankungen, davon 520 in Nordrhein-Westfalen.
Allerdings schwanken die Zahlen von Jahr zu Jahr stark.

Mit 332 hatte es besonders viele Masernfälle in Duisburg gegeben. Erst in der vergangenen Woche hatte das Gesundheitsamt die Bevölkerung "eindringlich" dazu aufgerufen, sich impfen zu lassen. Besonders gefährdet seien ungeimpfte ältere Menschen und Kinder unter einem Jahr.

Masern gehen zunächst mit grippeähnlichen Symptomen und später einem charakteristischen Hautausschlag einher. Die Infektion schwächt das Immunsystem und kann in sehr seltenen Fällen tödlich enden.

Der Ausbruch in Duisburg wurde nach Angaben des Landeszentrums durch osteuropäische Einwanderer begünstigt. Dort ist in einigen Ländern die Impfrate niedrig. In Deutschland hätten die Menschen häufig weder Arbeit noch eine Krankenversicherung. Nachdem Masern in diesem meist eng zusammenlebenden Kreis aufgetreten seien, hätten sie sich sehr schnell ausbreiten können. Kostenlose Impfungen hatten schließlich zum Ende des Ausbruchs geführt.

(lnw)
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