Duisburg Broschüre erleichtert Akzente-Überblick

Duisburg · Das Duisburger Festival befasst sich in diesem Jahr mit Umbrüchen und Widersprüchen. Vom 10. bis 26. März stehen mehr als 100 Veranstaltungen aus Theater, Literatur, bildender Kunst und Musik auf dem Programm.

 Mit dem Singspiel "Stella - Das blonde Gespenst vom Kurfürstendam" werden die Akzente am Freitag, 10. März, im noch zu errichtenden Festivalzelt auf dem Gelände des geplanten Mercatorviertels, Gutenbergstraße, eröffnet.

Mit dem Singspiel "Stella - Das blonde Gespenst vom Kurfürstendam" werden die Akzente am Freitag, 10. März, im noch zu errichtenden Festivalzelt auf dem Gelände des geplanten Mercatorviertels, Gutenbergstraße, eröffnet.

Foto: Matthias Heyde

Oberbürgermeister Sören Link und Kulturdezernent Thomas Krützberg gehen in der frisch gedruckten Programmbroschüre zu den kommenden Duisburger Akzenten in die Vollen. In ihrem Vorwort heißt es: "Von einer niederrheinischen Provinzstadt zur Montan-Metropole mit Kohle und Stahlindustrie, weiter zur internationalen Logistikdrehscheibe und zur viel beschworenen Industrie 4.0 - die Wirtschafts- und Sozialgeschichte der letzten 150 Jahre hat uns Duisburger eindeutig zu Fachleuten des Umbruchs gemacht."

Entsprechend heißt das Motto der 38. Duisburger Akzente schlicht und kraftvoll: "Umbrüche". Ab sofort liegt das 94-seitige Programmheft an vielen Orten der Stadt zum kostenlosen Mitnehmen aus. Aufgelistet werden mehr als 100 Veranstaltungen aus Theater, Literatur, bildender Kunst und Musik, die vom 10. bis zum 26. März das Kulturleben in dieser Stadt spartenübergreifend prägen sollen.

Eröffnet wird der Reigen der größeren Veranstaltungen mit einer Produktion der Neuköllner Oper aus Berlin. In "Stella - Das blonde Gespenst vom Kurfürstendamm" von Komponist Wolfgang Böhmer und Autor Peter Lund geht es um die Jüdin Stella Goldschlag, die zur "Greiferin" der Gestapo wurde, um ihre Eltern vor dem Tod im KZ zu retten. In einer Kritik heißt es: "Frederike Haas spielt überzeugend eine junge Frau, die zwischen den Extremen schwankt." Das Stück wurde als "bestes deutschsprachiges Musical" von der Deutschen Musical Akademie ausgezeichnet. Gespielt wird "Stella" in einem Zelt, das eigens für die "Akzente" auf dem Gelände des "Mercatorviertels" errichtet wird. Möglich wurde das durch das Engagement des "Premiumsponsors" GEBAG, der dieses Gelände für eine neue Nutzung erschließt. Zum Theatertreffen im Theater Duisburg reist unter anderem das Wiener Burgtheater mit "Diese Geschichte von Ihnen" von John Hopkins an. Das Stück über ein brutales Polizeiverhör, bei dem ein Kinderschänder überführt werden soll, wurde 1974 unter dem Titel "Sein Leben in meiner Gewalt" mit Sean Connery in der Hauptrolle verfilmt.

Das Deutsche Theater Berlin zeigt das Dialogstück "Gift. Eine Ehegeschichte" von Lot Vekemans mit Dagmar Manzel und Ulrich Matthes in den Hauptrollen. Das Münchener Volkstheater ist erstmals bei den Akzenten zu Gast und bringt mit einem multikulturellen Ensemble Lessings "Nathan der Weise" auf die Bühne. Das Theatertreffen im Stadttheater wird mit kleinen, aber feinen Produktionen ergänzt, beispielsweise mit dem multimedialen Stück "2047 oder Am Anfang aller Tage" von Anja Schöne, das am 11. März im Lokal Harmonie in Ruhrort Premiere hat und dort noch drei weitere Male aufgeführt wird. In seine Geburtsstadt Duisburg reist Dirk Stermann zurück, der mittlerweile in Wien zu den bekanntesten Kabarettisten gehört. Auch der Ruhrgebietsautor Frank Goosen kommt ins Festivalzelt sowie das Duo Christian Zehnder und Barbara Schirmer, das "imaginäre alpine Musik" zwischen Tradition und Avantgarde vorstellt.

Axel Hacke und Iliga Trjanow sind die prominentesten Gäste im Akzente-Programm der Zentralbibliothek. Gut besucht dürften aber auch die Abende mit dem witzig-wortmächtigen PoetrySlammer "Sebastian 23" und Willi Winkler werden, der seine jüngst erschienene Lutherbiografie vorstellt.

Auch das Filmforum beteiligt sich am Akzente-Programm, u.a. mit einer Vorführung des Hitchcock-Klassikers "Psycho".

Absolventen der Kunstakademie in Duisburgs Partnerstadt Vilnius zeigen im Stadtarchiv ihre Arbeiten unter der Überschrift "I was born in a country that no longer exists". Die Sparkasse Duisburg hat diesen Projekt mit Duisburgs Partnerstadt finanziell ermöglicht. Unter dem Titel "Life size. Lebensgröße" stellt die tschechisch-kanadische Künstlerin Jana Sterbak ihre Werke im Lehmbruck Museum aus, darunter ein Fleisch-Kleid.

Die Programmbroschüre zu den Akzenten ist in diesem Jahr sowohl thematisch als auch zeitlich gegliedert. Das erleichtert die Zusammenstellung eines persönlichen Akzente-Fahrplans.

(EPD)
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