Duisburg 400 Bürger entdecken das Rathaus

Duisburg · Rathaus-Mitarbeiterin Birgit Nellen zeigte sich sehr zufrieden. Mehr als 400 Bürger nutzten den "Tag der offenen Tür", um sich "ihr" Rathaus auch mal von innen anzusehen. Empfangen wurden sie von dem Hausherrn persönlich.

 Oberbürgermeister Sören Link zeigt interessierten Besuchern den Sitzungsraum 5, den Saal Perm.

Oberbürgermeister Sören Link zeigt interessierten Besuchern den Sitzungsraum 5, den Saal Perm.

Foto: Christoph Reichwein

Aber nicht nur Duisburgs OB, der auch selbst durchs Rathaus führte, war am Samstag im Einsatz. Unterstützt wurde er von seinen Stellvertretern Manfred Osenger, Erkan Kocalar sowie den Ratsherren Stefan Dellwo und Stephan Wedding. Bürgermeister Volker Mosblech hatte direkt die erste "Schicht". Rund 30 Interessierte nahm er mit auf den Weg durch die Rathausräume, dabei wurde natürlich an allen wichtigen Stationen Halt gemacht. Mosblech, der für die CDU in Berlin im Bundestag sitzt, geriet geradezu ins Schwärmen, als er an den verschiedenen Stationen Halt machte und über die Bedeutung der Räumlichkeiten Auskunft gab. Der gediegene Charakter vieler Räume hat auch schon auswärtige Kollegen in Erstaunen versetzt, wie der CDU-Ratsherr versicherte.

Das Rathaus selbst steht auf historischem Boden, dort befand sich im frühen Mittelalter die Königspfalz. Zu Zeiten von Johannes Corputius war das Rathaus noch ein bescheidenes und kleines Gebäude. Im Jahr 1843 wurde das Rathaus dann neu gebaut, war aber für die schnell wachsende Industriestadt bald zu klein und bereits 1895 durch ein noch größeres Rathaus am jetzigen Standort ersetzt. Von alten Zeiten zeugen auch noch die ehemaligen wuchtigen lederbezogenen Stühle der Ratsherren im Foyer und die Gemälde im Ratssitzungssaal.

Die Gemälde, die die 85 Ratsherren bei ihren Sitzungen ständig vor Augen haben, zeigen einmal den missglückten Überfall der Truppen des Erzbischofs von Köln im Jahr 1445, der in Höhe des Marientors abgewehrt werden konnte. Ein weiteres Historiengemälde zeigt die Gründungsfeierlichkeiten für die erste Duisburger Universität 1655.

Besonders eindrucksvoll ist die "gute Stube" des Rathauses, das Mercatorzimmer, das für repräsentative Zwecke genutzt wird. Hier gibt es eine Mercator-Vitrine, die Ausschnitte des Wirkens des großen Kartographen dokumentieren. Dort liegt in einem Schaukasten auch die goldene Amtskette des Oberbürgermeisters, die bei besonderen Anlässen getragen wird. Ein Blick ins "Goldene Buch" ist auch höchst interessant. Einträge zahlreicher internationaler Staatsgäste - von Queen Elizabeth II. bis zum chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping - erinnern an ereignisreiche Tage.

Ruth Wallbrecher aus Baerl erkundigte sich besonders nach dem wunderschönen großen Wandteppich im Mercatorzimmer. Von Rathaus-Mitarbeiterin Heike Maus erfuhr sie, dass es sich dabei um einen Teppich aus Flandern handelt, der schon als Kunstwerk zu betrachten sei. Interessant war auch der Blick ins Arbeitszimmer des OB, das mit modernen Möbeln ausgestattet ist und sich gut in den Charakter des Raumes einfügt.

(RP)
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