Duisburg 60 Jahre Stillstand wird beendet

Duisburg · Mit der Königsgalerie, dem Stadtfenster und bald auch dem neuen, "Marientor Carree" genannten Gesundheitszentrum, wird die Steinsche Gasse in zwei Jahren ein völlig neues Gesicht bekommen.

Ein riesengroßes City-Grundstück, das 60 Jahre lang brach liegt und lediglich als Schotterparkplatz genutzt wird, ist Chance und Herausforderung zugleich. Die Kölner EuroAreal-Unternehmensgruppe hat diese Chance erkannt — und das Grundstück zwischen Steinscher Gasse, Müllersgasse und Beekstraße gekauft. EuroAreal-Geschäftsführer Walter Schneider stellte gestern die Pläne für das neue Gesundheitszentrum vor.

Rund 35 Millionen Euro investiert das Unternehmen in den fünfgeschossigen Gebäudekomplex mit rund 12 000 Quadratmetern Mietfläche und 150 Tiefgaragen-Stellplätzen. "Unser Ziel ist es, mit dem Projekt den Ärzte-Tourismus einzudämmen", so Schneider. 60 Prozent der Fläche habe man bereits vermietet, so Schneider. Einer der ersten Mieter ist die onkologische Gemeinschaftspraxis des Duisburgers Dr. Michael Schaefers, der von der Mercatorstraße an die Steinsche Gasse umziehen wird.

Zweiter Bauabschnitt

Das Gesundheitszentrum wird im Erdgeschoss ergänzt durch gesundheitsorientierten Einzelhandel (Apotheke, Drogerie, Orthopädiebedarf) und gastronomische Einrichtungen mit Blick auf die Marienkirche. Auch an die Einrichtung einer Kurzzeit- beziehungsweise Tagespflegeeinrichtung ist gedacht. Das Zentrum hat in etwa eine Hufeisenform und verfügt über einen großen begrünten Innenhof.

Vom Sonnenwall gibt es einen Zugang durch eine Passage, die Klosterstraße, die heute einen kleinen und einen großen Parkplatz trennt, wird in diesem Bereich überbaut. In einem zweiten Bauabschnitt ist entlang der Beekstraße an einen Wohnblock gedacht, der Mehrgenerationen- beziehungsweise betreutes Wohnen ermöglicht.

Betrieb und Vermarktung des Zentrums liegt in Händen der Dinslakener Lang-Gruppe. Die Lang-Firmentochter PBV, die auch die Sportklinik Duisburg in Asterlagen konzipiert hat, betreut Architektur und Projektentwicklung, die Medkonzept Deutschland Gmb fungiert als Generalmieter und kümmert sich um die Vermietung. Baubeginn wird voraussichtlich Ende April 2011 sein. Bis dahin wird Duisburgs Stadtarchäologe Dr. Volker Herrmann auf dem Gelände das Sagen haben.

Er geht davon aus, dass Reste der Stadtmauer, der Pfalz und älterer Befestigungsanlagen im Boden liegen. Die Aktivitäten des Denkmalschutzes würden den Baufortschritt aber nicht in größerem Umfang beeinträchtigen, so Herrmann. Die ersten Mieter sollen im dritten Quartal 2012 ins Gesundheitszentrum einziehen.

(RP)
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