Duisburg 6351 Tiere sind im Zoo nun amtlich erfasst

Duisburg · Großes Geschrei im Zoo. Aus einem kleinen Gehege, über dem eine Rotlichtlampe hängt, schreit ein Rötelpelikan. Er hat keine Lust aufs Wiegen. Doch da müssen im Zoo alle Tiere durch - denn zum Jahreswechsel wird dort Inventur gemacht. "Wir sind dazu verpflichtet", sagt Jochen Reiter, wissenschaftlicher Leiter. Dabei hätten die Pfleger durchaus im Kopf, wie viele Tiere in ihrem Revier leben. "Sie machen ja jeden Morgen einen Rundgang, also eine Art Bestandsaufnahme", erklärt er. Aber es gehöre einfach jährlich dazu, den Tierbestand zu prüfen und für die Behörden zu dokumentieren. Pelikan Pepe ist nun das letzte Zootier, das gezählt und gewogen wird. Den Schreien nach gefällt ihm das gar nicht. Hat Pepe Angst? "Nein, der Kleine hat nur Hunger", beruhigt Tierärztin Sandra Langer. 2,6 Kilogramm bringt der drei Wochen alte Pelikan auf die Waage. Damit steht amtlich fest: 6351 Tiere leben derzeit in 409 Arten im Duisburger Zoo. Ein deutlicher Zuwachs zu den rund 4500 Tieren im Jahr 2014. Den Zuwachs haben vor allem die Fische in den neuen Süß- und Seewasseraquarien gebracht.

 Rötelpelikan Pepe war gestern das letzte Tier im Zoo, das für die Inventur vermessen und gewogen wurde.

Rötelpelikan Pepe war gestern das letzte Tier im Zoo, das für die Inventur vermessen und gewogen wurde.

Foto: Christoph Reichwein

Der Rötelpelikan ist ein ganz besonderes Tier im Zoo. Denn er wurde per Handzucht aufgezogen. Pepe erblickte am 12. Dezember das Licht der Welt - eine kalte Jahreszeit. Die ungünstige Witterung und die Tatsache, dass sich die Mutter nicht richtig um ihren Nachwuchs kümmern wollte, haben die Tierpfleger dazu bewogen, Pepe in die Obhut von Ersatzmama Sandra Langer zu geben. "Ich habe ihn alle zwei Stunden gefüttert - nur nachts schlafen Pelikane zum Glück und fressen nichts", sagt sie. Momentan wachsen Pepe Federn. Ist sein Federkleid komplett, können die Pfleger erst sagen, ob es sich wirklich um einen Pepe oder nicht eher um eine Pepina handelt. "Anhand einer Feder kann eine DNA-Untersuchung gemacht werden. Das wird in etwa drei Wochen der Fall sein. In diesem Jahr dürfen sich die Zoobesucher auf einen alten Bekannten freuen: Tiger Leroy kommt zurück in seine neu gebaute Anlage. Einen Monat später wird er dann mit einem Tigerweibchen aus Dänemark bekannt gemacht. Ob es zwischen den beiden funkt, weiß Jochen Reiter natürlich noch nicht. Aber der Zoo hofft auf Nachwuchs. Das neue Tigergehege wird zum Saisonstart im März eröffnet. Auch traurige Nachrichten musste der Zoo in den letzten Wochen veröffentlichen: Ein Delfin-Junges starb nur kurz nach seiner Geburt. Seinem Geschwisterchen, dem weiblichen Delfin-Kalb gehe es aber gut, sagt Jochen Reiter.

(RP)
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