Duisburg 72 wilde Müllkippen und viel Schrott

Duisburg · Die Stadt kämpft mit ihrer Schwerpunktaktion "Null Toleranz gegen Müllsünder und Verkehrsrowdys - jüngst in Hochfeld. Die WBD stellen "sprechende" Mülleimer und eine Kaugummi-Klebewand am Bahnhof auf.

 "Mach's rein" heißt die Kampagne, mit der die Wirtschaftsbetriebe für mehr Sauberkeit werben.

"Mach's rein" heißt die Kampagne, mit der die Wirtschaftsbetriebe für mehr Sauberkeit werben.

Foto: MI

Die Stadt setzt in ihrem Kampf gegen die Vermüllung der Stadtteile auf eine harte Linie. Im Rahmen der Aktion "Null Toleranz" waren zwischen dem 1. und dem 9. Juli Mitarbeiter von Bürger- und Ordnungsamt, Polizei und Wirtschaftsbetrieben im Einsatz, um in Hochfeld Müllsündern, Verkehrsrowdys und Falschparkern auf die Füße zu treten. Die Bilanz des Einsatzes scheint das restriktive Vorgehen zu rechtfertigen. Innerhalb der vergangenen Woche stellten die Mitarbeiter der Abfallaufsicht weit über 100 Verstöße fest. Bei ihren Patrouillen durch den Stadtteil stießen Müllwächter auf 72 wilde Müllkippen und 59 schrottreife Fahrzeuge. Es wurden neun Verwarnungsgelder wegen illegaler Abfallentsorgung erhoben und 16 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

Neben den Müllwächtern wurden auch die Mitarbeiter des städtischen Außendienstes und der Verkehrsüberwachung verstärkt in Hochfeld eingesetzt. Deren Bilanz: über 1250 kostenpflichtige Verwarnungen beziehungsweise Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Falschparkens und Geschwindigkeitsüberschreitungen.

 Im Dezember 2016 machte sich Armin Laschet, hier mit Anwohner Jochen Merz, ein Bild von den Zuständen an der Hagedornstraße in Marxloh.

Im Dezember 2016 machte sich Armin Laschet, hier mit Anwohner Jochen Merz, ein Bild von den Zuständen an der Hagedornstraße in Marxloh.

Foto: Christoph Reichwein

In den Monaten zuvor hatten die Ordnungsbehörden ihre Schwerpunktaktion "Null Toleranz" bereits in einigen anderen Stadtteilen durchgeführt - zuletzt in Rheinhausen und Marxloh. Auch dabei waren große Mengen Müll und eine Vielzahl schrottreifer Fahrzeuge festgestellt worden.

Neben den Schwerpunkteinsätzen setzt die Stadt seit gestern auf einen zweiten Weg, um dem Müllproblem zu begegnen. Mit der Plakat-Kampagne "Mach's rein" versuchen die Wirtschaftsbetriebe auf ironisch-witzigem Weg an das Gewissen der Duisburger zu appellieren. Dazu werden in den kommenden Tagen rund 6000 Mülleimer im Stadtgebiet mit Plakaten versehen, auf denen lustige Sprüche wie "Hau rein, Hanna!" oder "Geht doch, Gülcan!" zu lesen sind. Insgesamt acht unterschiedliche Motive sollen die Aufmerksamkeit auf die Abfalltonnen lenken.

 Mit dieser riesigen Plakatwand machen die Wirtschaftsbetriebe auf ihre Aktion aufmerksam.

Mit dieser riesigen Plakatwand machen die Wirtschaftsbetriebe auf ihre Aktion aufmerksam.

Foto: WBD

Darüber hinaus werben die Wirtschaftsbetriebe mit Großplakaten in der Innenstadt für ihre Aktion. Besonders kurios: Rund 100 Mülleimer in Duisburg sollen demnächst Geräusche von sich geben, wenn man sie mit Müll füttert. Außerdem werden am Hauptbahnhof sogenannte "Gumwalls" aufgestellt - Mauern, an die Passanten ihre gekauten Kaugummis kleben sollen.

Die Wirtschaftsbetriebe verstehen "Mach's rein" als Mitmachkampagne. So ist unter www.machsrein.de zum Beispiel ein Spruchgenerator abrufbar, mit dem Nutzer nach Eingabe ihres Namens individuelle Slogans generieren können. Außerdem haben die Wirtschaftsbetriebe auf 15 Mülleimern in der Stadt eine Zahlenkombination versteckt. Wer sie findet und auf der Website in das entsprechende Feld eintippt, hat die Chance auf den Gewinn einer Smartwatch.

Um den Erfolg ihrer Aktion einschätzen zu können, bitten die Wirtschaftsbetriebe um Feedback. Die Möglichkeit dazu besteht über die Facebookseite des städtischen Unternehmens oder durch die Verwendung des Hashtags #machsrein in Sozialen Netzwerken wie Twitter oder Instagram.

(th)
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