Unsere Woche A 40 und die Abfallkampagne

Duisburg · A40, A40 und noch einmal A40 - die Sperrung der Rheinbrücke zwischen Homberg und Neuenkamp war mit allen ihren Auswirkungen auch in der vergangenen Woche das dominierende Thema. Am Mittwoch vermeldete das NRW-Verkehrsministerium mit der geplanten Aufhebung der Sperrung am kommenden Donnerstag dann die vermeintlich erfreulichste Nachricht der Woche. Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft reagierten mit Erleichterung, erhoben aber auch mahnende Stimmen. Denn abgesehen von der guten Nachricht, dass die Brücke bald wieder für den Verkehr geöffnet wird, gingen damit auch einige äußerst besorgniserregende Informationen einher. Die Untersuchungen hatten ergeben, dass die Brücke deutlich maroder ist als bislang bekannt war. Mehr als 50 reparaturbedürftige Risse waren bei den Untersuchungen entdeckt worden - offenbar eine so hohe Zahl, dass das Ministerium sich veranlasst sah, für die kommende Zeit tägliche Überprüfungen der Schäden anzusetzen. IHK-Verkehrsexperte Ansgar Kortenjann formulierte treffend, dass das nun bedeute, dass das Damoklesschwert einer erneuten Vollsperrung von nun an täglich über uns schwebe - und das solange, bis der Brückenneubau im Jahr 2026 endlich abgeschlossen sein soll. Auch wie sich die Einrichtung der Lkw-Sperre auf die Verkehrslage auswirken wird, ist noch alles andere als klar.

Außerdem wurde uns in dieser Woche einmal mehr vor Augen geführt, wie zweischneidig die Nachrichtenverbreitung über Soziale Medien wie Facebook eigentlich ist. Zum einen kann sie sehr nützlich sein, wie am Beispiel Blaualgenseuche am Toeppersee deutlich wurde. Der entsprechender Beitrag wurde über die Facebookseite unserer Redaktion mehr als 100 mal geteilt - und so konnten viele Hundebesitzer vor einer möglichen Bedrohung für ihre Vierbeiner gewarnt werden. Zum anderen treibt der digitale Nachrichtenkosmos aber auch merkwürdige Blüten.

Viele große Medien berichteten in dieser Woche über ihre digitalen Medien über eine vermeidliche Rassismusdiskussion, die durch die "Machsrein-Kampagne" der Duisburger Wirtschaftsbetriebe ausgelöst worden sein soll. Tatsächlich entstand die Debatte aber erst, nachdem die großen Medien der Springer-Gruppe darüber berichtet hatten. Ursprung des ganzen waren zwei (!) Kommentare türkischstämmiger Duisburger auf der Facebookseite der Wirtschaftsbetriebe, die von einer türkischen Zeitung aufgegriffen wurden - ein klarer Fall von "Sommerloch-Journalismus".

tim.harpers@rheinische-post.de

(RP)
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