A59-Sperrung in Duisburg Autofahrer quälen sich im Schneckentempo durch die Stadt

Duisburg · Die Sperrung der A59 zeigt Wirkung: Ganz so schlimm wie am Montag ging es am Dienstag im Berufsverkehr auf dem Weg vom Norden in die Innenstadt nicht mehr zu. Doch erneut zeigte sich, dass Ruhrort für Autofahrer der Stau-Stadtteil ist und bleibt.

Sperrung der A59: Chaos im Berufsverkehr
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Auf der Rheinbrücke von Homberg nach Ruhrort standen die Autos am Dienstag schon früh am Morgen Stoßstange an Stoßstange, durch den Hafenstadtteil ging es dann weiter im Schneckentempo bis zum Ruhrorter Kreisverkehr - nur ein paar Kilometer, aber bis zu einer Stunde Fahr- beziehungsweise Stehzeit.

Daran wird sich so lange wie die A59 in Richtung Süden gesperrt ist, wohl auch nichts ändern. Größtes Hemmnis auf der Umleitungsstrecke bleibt der Karl-Lehr-Brückenzug. Obwohl die Stadt bereits seit zwei Jahren weiß, dass die "Achse" über Wochen dicht gemacht wird, gab es offenbar für sie keine Möglichkeit, die dortige Baustelle rechtzeitig zu beenden.

Verkehr staut sich auch auf der B8

Stark war der Verkehr am Dienstag erwartungsgemäß auch wieder auf der ehemaligen B 8, die sich von Walsum durch Marxloh, Hamborn und Meiderich bis zur Aakerfährbrücke zieht. Voll war es erneut auf der A42, auf die viele Autofahrer aus dem Norden am Kreuz Hamborn abbiegen. Weil die A3 am Dienstag nicht wie am Vortag durch einen Unfall blockiert war, rollte es auch hier einigermaßen.

Karl Struss fährt jeden Werktag vom Niederrhein zu seinem Arbeitsplatz in Düsseldorf. Bislang war für ihn die A59 die schnellste Verbindung. "Jetzt lass ich die völlig rechts liegen und nutze nur noch die A3", auch wenn das Kreuz Oberhausen-West ein Nadelöhr sei, "denn da kommen schon eine Menge Autos von der A42 rüber". Fragt

man Duisburgs "leidgeprüfteste" Autofahrer, die in den Taxen, nach "Schleichwegen", winken die meisten sofort ab. Entlang der Hauptstraßen in der Stadt gelte in den angrenzenden Zonen ganz oft Tempo 30. Da sei man dann auch nicht schneller am Ziel, als wenn man sich in die Schlangen auf den ausgewiesenen Umleitungsstrecken einordnet.

Schnellbus rast im Schneckentempo

Die Polizei meldete am Dienstag vor allem reichlich Verkehr, aber keine besonderen Vorkommnisse. Weil sie stärker kontrolliert hat, dass auf den Ausweichstrecken die schraffierten Flächen für die Bahnen frei bleiben und nicht verbotswidrig abgebogen wird, seien ihre Busse und Bahnen nicht so stark behindert worden wie noch am Montag, so die DVG.

Und dennoch: Der Schnellbus SB 40 "rast" derzeit nur im Schneckentempo von Walsum in die Innenstadt, wird aber zur Zeit auch nur wenig genutzt. Und wer in den Bus der Linie 939 einsteigt, der kommt in Richtung City spätestens ab der Einmündung Emmericher Straße nicht mehr wirklich schnell vorwärts.

"Wir haben heute festgestellt, dass die Autofahrer wohl früher losgefahren sind", sagt Anamaria Preuss, Pressesprecherin der DVG, die sich in der Leitstelle mit Hilfe der Bilder der Überwachungskameras auf dem Laufenden hielt. Die Busse vom Norden in die City hätten Verspätungen von bis zu 25 Minuten eingefahren, die Straßenbahnen auf der Linie 901 und der (immer stärker frequentierten) 903 bis zu zehn Minuten.

(RP)
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