Bis zur WM 2026: DFB verlängert Vertrag mit Bundestrainer Nagelsmann
EILMELDUNG
Bis zur WM 2026: DFB verlängert Vertrag mit Bundestrainer Nagelsmann

Duisburg Abschließender Bach-Block gelingt Kang am besten

Duisburg · Die 22. Sommerlichen Orgelkonzerte in der evangelischen Friedenskirche Hamborn, jeden Mittwoch in den Sommerferien, sind nun auch schon Geschichte. Es war insgesamt ein guter, etwas durchwachsener Jahrgang.

 Hye-Kyoung Kang spielte zum Abschluss der Orgelreihe.

Hye-Kyoung Kang spielte zum Abschluss der Orgelreihe.

Foto: reichwein

Es begann am 13. Juli mit einem starken Abend. Jens-Peter Enk (Wuppertal) machte "Eine musikalische Zeitreise im Sommer", mit charakteristischen Registrierungen und flammender Intensität. Prof. Jürgen Kursawa (Düsseldorf) brachte am 20. Juli "Frühe Klassiker der Orgelliteratur". Seine Artikulation hielt die Waage zwischen "rhetorisch" und "glatt", am besten gelang ihm die kontrollierte große Geste, auch dank seiner äußerst treffsicheren Registrierung. Am 27. Juli spielte Christoph Hintermüller (Dortmund), Jahrgang 1993, "Classic meets modern - Ein Orgelkonzert für Jung und Alt" - nicht immer deutlich, eher schwungvoll als präzise. "Charmant" nannte Manfred Schwendner (Dortmund) selbst sein Konzert am 3. August. Die dort vorgestellten Kompositionen waren nicht immer erstrangig, wohl aber Schwendners Aufführungen. Vor allem ließ er die 22 klingenden Register der 42 Jahre jungen Eule-Orgel treffsicher, unaufdringlich und farbenreich erblühen. Am 10. August waren die beiden Dortmunder Organisten Manfred Schwendner und Klaus Eldert Müller eingesprungen, mit Werken von Komponistinnen (Schwendner mit feiner Artikulation, Phrasierung und Registrierung), gerahmt von eher Schlichtem von dem vor 100 Jahren gestorbenen Max Reger (Müller, die RP berichtete über die ersten fünf Konzerte).

Im jüngsten, sechsten und somit letzten der diesjährigen Sommerlichen Orgelkonzerte sorgte Hye-Kyoung Kang, seit fünf Jahren Kantorin der Lutherkirche Duissern, für eine "Italienische Begegnung" mit Werken von Felix Mendelssohn, Johann Gottfried Walther (nach Antonio Vivaldi), Girolamo Frescobaldi und Johann Sebastian Bach. Ihre Artikulation und Phrasierung waren prägnant, kippten nur selten ins Unverbindliche. Ihre Registrierung war suggestiv, zum Beispiel wenn sie bei der "Toccata nona" (1637) von Frescobaldi tatsächlich an den Klang einer alten italienischen Orgel denken ließ.

Am besten gelang der jungen koreanischen Organistin der abschließende Bach-Block. Es gab das monumentale Präludium und Fuge Es-Dur BWV 522, das im Präludium einige Elemente aus der französischen Ouvertüre und dem italienischen Concerto aufnimmt und in der Fuge drei Themen zu einem grandiosen Lob der Dreifaltigkeit auftürmt. In der "Orgelmesse" stehen zwischen diesen beiden Teilen die "Katechismus-Choräle", hier passte dazwischen auch das stille und ausgedehnte Leipziger Choralvorspiel "Schmücke dich, o liebe Seele" BWV 564.

Als Zugabe gab es Galantes zu vier Händen, zusammen mit Kangs ehemaligem Professor Kursawa.

(hod)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort