Duisburg Aimard gastiert beim Duisburger Auftakt

Duisburg · Neun der 69 Konzerte des 29. Klavier-Festivals Ruhr 2017 finden in Duisburg statt - vorwiegend in der Gebläsehalle im Landschaftspark, aber auch wieder in der Mercatorhalle und im Lehmbruck-Museum.

Vom 5. Mai bis zum 20. Juli beflügeln die Pianisten der Welt wieder das Ruhrgebiet. Von den neun Duisburger Konzerten finden sechs in der Gebläsehalle im Landschaftspark Nord statt. Es beginnt am Freitag, 12. Mai, mit Pierre-Laurent Aimard und zwei der längsten und gewichtigsten Klaviersonaten der Musikgeschichte, nämlich der Nr. 29 B-Dur op. 106 "Hammerklaviersonate" von Ludwig van Beethoven und der Nr. 2 "Concord, Mass., 1840-60" von Charles Ives. Das Gastspiel war übrigens schon terminiert, bevor bekannt wurde, dass Aimard (59) in diesem Jahr den mit 250 000 Euro dotierten Ernst von Siemens Musikpreis ausgezeichnet wird.

Am Montag, 22. Mai, kommt dann der diesseits des Atlantiks noch fast unbekannte US-amerikanische Kult-Pianist Jeremy Denk, der mit der Englischen Suite Nr. 3 g-Moll BWV 808 von Johann Sebastian Bach und der großen Sonate Nr. 21 B-Dur D 960 von Franz Schubert diverse kurz(weilig)e Stücke rahmt. Auch das bewährte Klavierduo der Schwestern Katia und Marielle Labèque konzertiert wieder in der Gebläsehalle: am Dienstag, 30. Mai, mit "Le sacre du printemps" von Igor Strawinsky und "Six épigraphes antiques" von Claude Debussy sowie jenen "Four Mouvements for Two Pianos", die der vor 80 Jahren geborenen Philip Glass 2008 im Auftrag des Klavier-Festivals Ruhr komponierte. Auch das extrem erfolgreiche, im vergangenen Jahr mit einem ECHO Klassik ausgezeichnete integrative Education-Projekt des Klavier-Festivals (die RP berichtete) präsentiert seine Ergebnisse - diesmal rund um Igor Strawinsky - wieder in der Gebläsehalle, nämlich am Freitag, 23. Juni, und am Montag, 10. Juli. Erstmals bringt das Festival in die Gebläsehalle eines seiner Jazz-Konzerte, das Sarah McKenzie Quartet am Montag, 7. Juli.

Zwei erstklassige, aber lange dafür verschlossene Duisburger Spielstätten sind in diesem Jahr wieder dabei. Am Sonntag, 16. Juli, gibt es im Lehmbruck-Museum die Uraufführung eines Auftragswerks von Manfred Trojahn mit dem Titel "Verpasste Gelegenheiten". Die Ausführenden sind Michael Krüger (Text und Rezitation) und Hanni Liang (Klavier). Nicht zuletzt geht es auch wieder in die 2016 wiedereröffnete Philharmonie Mercatorhalle. Das Abschlusskonzert am Donnerstag, 20. Juli, gestaltet dort der Star-Pianist Grigory Sokolov. Zunächst spielt er Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart (Sonate Nr. 16 C-Dur KV 545, Fantasie c-Moll KV 475 und Sonate Nr. 14 c-Moll KV 457), die Werke des zweiten Konzertteils werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Wie im vergangenen Jahr mit Lang Lang und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter der Leitung von Paavo Järvi (die RP berichtete), gibt es auch 2017 einen Nachschlag in der Mercatorhalle nach dem Ende der eigentlichen Festival-Zeit: am Freitag, 22. September, beehrt die singende Jazz-Pianistin Diana Krall auf ihrer Welt-Tournee unsere Stadt.

Die Konzerte beginnen jeweils um 20 Uhr, ausgenommen die beiden Präsentationen des Education-Projekts (um 17.30 Uhr) und das Konzert im Lehmbruck-Museum (um 11 Uhr).

Platzgenaue Karten und weitere Informationen gibt es am einfachsten im Internet unter www.klavierfestival.de.

(hod)
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