Duisburg Akzente: Impulse zur Altstadt-Belebung

Duisburg · Die Akzente-Macher zogen gestern eine positive Bilanz und hoffen auf Impulse für die Duisburger Altstadt. Die freie Szene hat in diesem Jahr einen wichtigen Part bei den Kulturwochen gespielt.

Rundum zufrieden zeigten sich gestern Kulturdezernent Thomas Krützberg und Frank Jebavy, Leiter des Festivalbüros der Duisburg Marketing GmbH, mit dem Verlauf der 36. Duisburger Akzente, die am Sonntag zu Ende gegangen sind. Besonders erfreulich sei, dass die Zahl der Besucher im Vergleich zum Vorjahr deutlich höher lag. In diesem Jahr seien exakt 17 556 Karten verkauft worden, rund 5000 mehr als im vergangenen Jahr. Hinzuzurechnen seien noch die freien Angebote, so dass man, ohne zu übertreiben, von mehr als 20 000 Akzente-Besuchern sprechen könne. Das Thema "Heimat" sei sehr gut angenommen worden. Der Gefahr, in Heimattümelei abzurutschen, habe man nicht erlegen. Im Gegenteil: Es seien bewusst auch provokante Positionen gezeigt worden.

Das Akzente-Theatertreffen war in den Augen von Schauspiel-Intendant Michael Steindl "ein großer Erfolg bei Publikum und Presse". Nahezu alle Vorstellungen im Foyer III seien ausverkauft gewesen. Im großen Haus habe das Schauspiel Hannover mit "Hiob" die meisten Zuschauer anlocken können.

Einen ungewöhnlich guten Zuspruch fanden auch die Akzente-Angebote des Kultur- und Stadthistorischen Museums. Dort wurden bis Sonntag 1410 zahlende Besucher gezählt, wobei die großen Ausstellungen auch noch in den kommenden Wochen besichtigt werden können.

Besonders erfreut zeigten sich die Akzente-Macher darüber, dass die Altstadt-Spielorte, insbesondere die leerstehenden Immobilien in der Beek- und Münzstraße, angenommen worden seien. Im Vorfeld habe man, so Jebavy, etwas Sorge gehabt, schließlich wirke die Beekstraße heute bisweilen so wie ein Symbol der Heimatlosigkeit. Die Akzente könnten womöglich einen Impuls zur Belebung dieses Stadtviertels setzen. Der Altstadt-Manager, der künftig in einer bis jetzt noch leerstehenden Apotheke an der Ecke Münzstraße/ Beekstraße sein Büro haben wird, könne vielleicht mit diesen neuen Impulsen arbeiten. Jebavy erinnerte an die positiven Auswirkungen, die die Akzente 2010 in Ruhrort hatten. Vielleicht geschehe nun Ähnliches. Jedenfalls meinte er zu den gerade zu Ende gegangenen Kulturwochen in Bezug zur Quartiersbelebung: "Mehr kann man von einem Festival nicht erwarten."

Einen ganz wichtigen Part habe in diesem Jahr die "freie Szene" bei den Akzenten gespielt, so Ute Schramke vom Festivalbüro. So habe sie das seit Jahren leerstehende große Uni-Polster-Geschäft mit Leben erfüllt. Ob dieses Gebäude auch künftig als Ausstellungsstätte oder Spielort zur Verfügung stehen kann, werde sich zeigen.

Kurz nach der Osterpause werden die Akzente für das Jahr 2016 geplant. Sie werden vom 26. Februar bis 13. März stattfinden. Das Thema stehe noch nicht fest. Favoriten seien der Duisburger Hafen, der im kommenden Jahr 300 Jahre alt wird oder ein "großes Land", wie Krützberg verriet. Gedacht ist dabei wohl an China, das schon in diesem Jahr ein Museumsthema ist.

(RP)
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