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Duisburg Am Anfang war der Blues

Duisburg · Der Abend mit Fritz Rau im Grammatikoff war unterhaltsam und gespickt mit vielen "Geheimnissen" des bekannten Konzertveranstalters, der Weltstars wie die Rolling Stones nach Deutschland holte.

 Hellwach und amüsant erzählend berichtete der 82-jährige Konzertveranstalter Fritz Rau aus seinem Leben. Musik ist für ihn ein Lebensmittel. Wer ihm zuhörte, musste dies unbedingt glauben.

Hellwach und amüsant erzählend berichtete der 82-jährige Konzertveranstalter Fritz Rau aus seinem Leben. Musik ist für ihn ein Lebensmittel. Wer ihm zuhörte, musste dies unbedingt glauben.

Foto: Ralf Hohl

Ein "großer Abend" bot sich den Besuchern des "Gammatikoffs". Zu Gast war Deutschlands wohl bekanntester und erfolgreichster Konzertveranstalter, Fritz Rau. Zusammen mit seinem 1997 verstorbenen Partner Horst Lippmann organisierte der heute 82-Jährige über Jahrzehnte hinweg die Deutschlandkonzerte nationaler und internationaler Größen aus Jazz, Blues, Entertainment, Rock und Pop — von Duke Ellington bis Jimi Hendrix, von Marlene Dietrich bis Madonna, von Udo Lindenberg bis zu den Rolling Stones. Musikalisch unterstützt wurde Rau durch den virtuos aufspielenden Gitarristen Biber Herrmann.

Raus Leben war und ist bewegt. Schon sein Auftritt im Grammatikoff war bewegend, als Biber Herrmann den mittlerweile im Rollstuhl sitzenden Rau auf die Bühne brachte und er das mit den Worten kommentierte: "Musik erleichtert mir das Sitzen auf der Bühne". Mental hellwach, amüsant erzählend sowie mit viel Backstage-Anekdoten gespickt berichtete Fritz Rau zweieinhalb Stunden lang über die Anfänge des Blues in Deutschland und die seit 1962 bis heute anhaltende Freundschaft mit den Rolling Stones.

"Der Blues ist meine Herkunft", sagt Rau. Und weiter: "Musik ist ein Lebensmittel, wie Essen und Trinken. Blues aber ist für mich ein Überlebensmittel. Er führte mir nach dem Krieg neues Leben zu." Rau las aus seinem 2005 erschienenen Buch "50 Jahre Backstage", stellte Auszüge daraus zum Vortrag zusammen und rezitierte thematisch passend an dieser Stelle das Kapitel "Der Blues kommt nach Europa". So begann sein Vortrag mit der Zeit seiner Jugend im Nazideutschland. Auch er konnte manch einer Verführung in der Hitlerjugend schlecht begegnen.

Dennoch: "Ich war und bin immer ein aufrechter Demokrat. Und der größte Feind der Demokratie — auch heute noch — ist der Faschismus. Dagegen müssen wir uns wehren!" Seine "Entnazifizierung" erfolgte durch den Blues, Jazz und Swing, Zusammen mit "seinem Freund" Lippmann veranstaltete er 1962 das erste "American Folk Blues Festival" in Deutschland. 20 Jahre lang bis 1982 hielt das außerordentlich erfolgreiche Konzert-Format. Dann widmete sich die Konzertagentur "Lippmann + Rau" verstärkt den Tourneen der Rolling Stones. "Denn", so Rau, "am Anfang der Begegnung mit den Stones stand der Blues."

(RP/rl)
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