Duisburg Angeklagter soll Freundin misshandelt haben

Duisburg · Mit einer ekelhaften Sexualtat und einer ein ganzes Wochenende lang anhaltenden Gewalt-Orgie hatte es gestern das Amtsgericht Duisburg zu tun. Zweifache gefährliche Körperverletzung und schwere sexuelle Nötigung wirft die Anklage einem 46-jährigen Bremer vor. Am Karnevalswochenende 2015 soll er seine damals in Duisburg lebende Freundin in deren Wohnung in Wanheim brutal misshandelt haben.

Die Anklage geht davon aus, dass es während des Wochenendes immer wieder zum Streit zwischen dem 46-Jährigen und der 18 Jahre jüngeren Frau kam. Bereits am Abend des 14. Februar soll er ihr Pfefferspray ins Gesicht gesprüht haben, weil ihn beim Anblick eines Fotos im Handy der Frau die Eifersucht packte. Tags darauf soll er sie erneut mehrfach attackiert haben. Dabei soll er sie zu Boden gezogen, ihr büschelweise Haare ausgerissen, sie mit der Hand und einem Laptop geschlagen haben. Ein Foto, das die Frau mit einem anderen Mann zeigte, soll er ihr in den Mund und in den Intimbereich gesteckt haben. Der 46-Jährige soll das Opfer mit dem Hinterkopf auf den Boden geschlagen und ihr Gesicht in eine Waschmaschine gedrückt haben, bevor die Frau mit Prellungen und Hautabschürfungen fliehen konnte.

Unter Tränen bestritt der Angeklagte gestern jede Schuld. Erst seit Dezember 2014 sei man ein Paar gewesen. "Aber sie wollte mich immer zu seltsamen SM-Praktiken zwingen." Am Tatwochenende sei es zum Streit gekommen, weil seine Ex-Freundin eifersüchtig gewesen sei. Während die Aussage des 46-Jährigen zuweilen verworren klang, blieb die 28-jährige Frau ungewöhnlich gefasst. Ruhig und ohne überschießende Belastungstendenzen wiederholte sie die Angaben, die sie schon bei der Polizei gemacht hatte. "Es gab von Anfang der Beziehung an Übergriffe durch ihn", so die Zeugin. Es habe für sie trotzdem lange nicht zur Debatte gestanden, den 46-Jährigen zu verlassen.

(bm)
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