"Problemhaus" in Duisburg-Bergheim Angst vor einem weiteren Sorgenkind

Duisburg · Die Anwohner des "Problemhochhauses" an der Straße In den Peschen in Bergheim fürchten, dass in Zukunft ein weiteres Haus Zuwanderer aus Osteuropa anziehen könnte.

 Die Sorge geht um, dass in diesem Gebäude an der Beguinenstraße in Bergheim bald ebenfalls Rumänen und Bulgaren einziehen könnten.

Die Sorge geht um, dass in diesem Gebäude an der Beguinenstraße in Bergheim bald ebenfalls Rumänen und Bulgaren einziehen könnten.

Foto: Hohl, Ralf

Der Müll türmt sich nicht mehr wie noch vor ein paar Wochen auf dem Bürgersteig vor dem Haus. Das Gelände ist aber alles andere als sauber. Denn der Müll ist immer noch da, aber verteilt sich über die Umgebung. Flaschen, Dosen, Chipstüten, Silvesterknaller, ein zerlegter Tisch, ein Receiver — da ist alles dabei. Sogar in den Bäumen haben sich Plastiktüten sowie Stofffetzen verfangen. Das Grundstück des Bergheimer "Problemhochhauses" In den Peschen 1-5 gleicht (noch immer) einer Mülldeponie.

Das Terrain des "Sorgenkindes" Nummer zwei an der Beguinenstraße 1-3, unmittelbar neben dem in die Schlagzeilen geratenen Hochhaus, in dem ebenfalls Rumänen und Bulgaren untergekommen sind, ist nicht gepflegter. Anwohner haben Angst davor, dass nun auch noch an einem dritten Standort bald ein ähnlicher Zustand eintritt. Die Nachbarn haben kürzlich erfahren, dass Branko Baresic, dem die ersten beiden genannten Immobilien gehören, auch das Mehrfamilienhaus an der Beguinenstraße 14 besitzen soll. Da in dem Hochhaus einige Wohnungen leerstehen, fürchten die Anwohner, dass um die Ecke bald weitere rumänische und bulgarische Zuwanderer einziehen könnten.

"Wir wissen nicht, was wir machen sollen"

Die aktuelle Situation auf ein zusätzliches Haus ausgeweitet — eine Vorstellung, die Dirk Halle nicht gerade erfreut. "Wir wissen nicht, was wir machen sollen", sagt der engagierte Mann, der von einem "Ausnahmezustand" spricht: "Man muss dort ja auch menschenwürdig leben können." Halle fühlt sich von der Stadt im Stich gelassen und beklagt den vielen Müll, der, so behauptet er zumindest, nicht beseitigt werde. Der Rheinhauser moniert zudem, dass die Zuwanderer die Beguinenstraße als öffentliche Toilette missbrauchen. Fotos, die die Hinterlassenschaften samt Toilettenpapier zeigen, liegen vor.

Der Rheinhauser Kommunalpolitiker Karsten Vüllings deutet noch ein weiteres Ärgernis an: "Viele Fahrzeuge haben ein abgelaufenes Kennzeichen, oder sie besitzen gar keins." Der Bezirksvertreter der Bürgerlich-Liberalen, der sich in dieser Angelegenheit schon seit längerem stark engagiert, betont, dass "Abfallaufsicht und Wirtschaftsbetriebe für den öffentlichen Raum ihren Aufgaben nachkommen". Bei den "Problemhäusern" handele es sich aber um Privatgrundstücke, das mache die Säuberung schwierig. Vüllings sehnt insgesamt eine Lösung herbei. "Es ist dringend geboten, dass wir das städtische Handlungskonzept anschieben", sagt er.

"Die Abfallaufsicht des Ordnungsamtes kontrolliert das Gelände noch immer täglich", erklärte am Montag Stadtpressesprecher Peter Hilbrands. Es sei dort erst wieder Sperrmüll abgeholt worden. Auch auf die Autos werde verstärkt geachtet.

Im Hinblick auf die Fäkalien wird der Außendienst heute prüfen, ob diese auf öffentlichem oder privatem Terrain liegen. "Es ist wünschenswert, dass das schnell beseitigt wird", sagte Hilbrands, der zudem meinte, dass es im Problembereich insgesamt ruhiger geworden sei.

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