Ein Anwohner beklagt sich, dass er "massiv in seinen Grundrechten verletzt" worden sei. Von der Arbeit nach Hause kommend, sei er von Polizisten an der Weiterfahrt gehindert und gebeten worden, sein Auto "irgendwo am Rhein" abzustellen und den Rest der Strecke zu seiner Wohnung zu Fuß zurückzulegen.

An einer anderen Stelle habe man ihn dann doch durchgelassen — aber erst, nachdem man sein Auto gründlich durchsucht und seine Personalien festgehalten habe. Ältere Nachbarn seien trotz Gehbehinderung daran gehindert worden, mit dem Auto nach Hause zu fahren und gezwungen gewesen, weite Wege zu Fuß zurückzulegen. Die Anwohner fragen, wie lange dieser Zustand wohl noch anhalten wird.

Die Polizei verteidigt ihre Kontrollen vor dem Rocker-Treffpunkt an der Friedrich-Ebert-Straße und wirbt um Verständnis. "Aufgrund der besonderen Sicherheitslage wollten wir am Freitag ein Signal setzen, und damit waren wir ja auch erfolgreich. Es gab keine Zwischenfälle", sagt Sprecher Stefan Hausch. Man habe an dem Tag Angst vor einer erneuten Auseinandersetzung zwischen verfeindeten Rocker-Gruppen gehabt und sich dazu entschlossen, einfach jeden an der Friedrich-Ebert-Straße zu kontrollieren.

"Alles, was wir tun, ist für die Sicherheit in unserer Stadt", so Hausch. Und es habe auch viele Anwohner gegeben, die die Polizisten für ihre Präsenz vor Ort und ihre Bereitschaft, zum Schutz der Anwohner Zusatzschichten zu schieben, ausdrücklich gelobt hätten.