Duisburg Apotheker warnen vor Medikamenten aus dem Internet

Duisburg · Vermeintlich günstige Preise, "rezeptfreie" Bestellung, formlose Zahlung per Onlinedienst und die schnelle Lieferung "frei Haus" verleiten viele Patienten dazu, Medikamente im Internet zu bestellen. Doch: "Die Käufer gehen dabei häufig ein hohes Risiko ein. Denn das Internet ist ein schwer zu kontrollierender Tummelplatz für Arzneimittelfälscher. Zollkriminalamt und Bundeskriminalamt warnen immer öfter vor gefälschten und illegalen Arzneimitteln aus dem Internet", erläutert Werner Heuking, Pressesprecher der Apotheker in Duisburg.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätze, dass jedes zweite im Internet gehandelte Medikament eine Fälschung ist. Die angebotenen Arzneimittel stammten oft nicht von den Original-Herstellern, sondern aus dubiosen Produktionsstätten. Einige seien völlig frei von Wirkstoffen und bestehen nur aus Puder oder Speisestärke, so Duisburgs Apotheker. Andere könnten qualitativ minderwertige Wirkstoffe enthalten oder mit gesundheitsschädlichen Stoffen angereichert sein. "Das kann lebensgefährlich werden", warnt Werner Heuking.

Der Handel mit gefälschten Medikamenten verzeichnet hohe Zuwachsraten. Allein zwischen 2012 und 2013 ist laut Angaben der Zollkriminalämter die Zahl der sichergestellten Fälschungen um 15 Prozent gestiegen. Wenn ein im Internet bestelltes Medikament anders aussieht als bisher oder anders wirkt, sollten Patienten misstrauisch werden. "Bei solchen Verdachtsfällen von Arzneimittelfälschungen sollten sich Patienten und Kunden an ihre Apotheke vor Ort wenden", rät Werner Heuking.

(RP)
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