Duisburg Applaus für das "Lokal Harmonie"

Duisburg · 82 Veranstaltungen, davon 48 Konzerte, fanden hier 2015 statt.

Schon wieder heimst das "Lokal Harmonie" aus Ruhrort einen Preis ein: Nach der Verleihung der Spielstätten-Programm-Prämie 2015 durch den Landesmusikrat und das des Landes Nordrhein-Westfalen erhielt das "Lokal" jetzt den Spielstätten-Programmpreis "APPLAUS - Auszeichnung der Programmplanung unabhängiger Spielstätten" durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Gestern fand in Köln die Preisübergabe statt. Insgesamt 900.000 Euro für 64 herausragende Live-Musik-Programme aus 13 Bundesländern vergab die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, Monika Grütters, in diesem Jahr. Diese Preisverleihung, die zum vierten Male stattfand, ist der höchstdotierteste Musikpreis in Deutschland. "Applaus" wird in drei Kategorien vergeben: I. an Spielstätten mit mindestens 104 Live-Musik-Veranstaltungen im Jahr (dotiert zu jeweils 25.000 Euro), II. an Spielstätten mit mindestens 52 Live-Musik-Veranstaltungen im Jahr (dotiert zu jeweils 15.000 Euro) und III. an Veranstalter und Spielstätten mit mindestens zehn Live-Musik-Veranstaltungen im Jahr (dotiert zu jeweils 5000 Euro).

Zur letztgenannten Gruppe gehört diesjährig das "Lokal Harmonie". Von den im vergangenen Jahr gezählten 82 Veranstaltungen dort, waren 48 Konzerte. Damit fehlten ganze vier Musikveranstaltungen für die Kategorie II. Weitere Preisträger aus NRW in dieser Kategorie sind "Black Box" aus Münster, "Feine Gesellschaft" aus Dortmund, "FFT Konzerte" aus Düsseldorf und "King Georg Klubbar" aus Köln. Insgesamt kamen von den 64 bundesweiten Preisträgern aller drei Kategorien in 2016 zwölf aus Nordrhein-Westfalen, darunter auch die Spielstätte des Jahres in Kategorie I.: der "Stadtgarten" in Köln.

Zur Auszeichnung heißt es seitens der Ruhrorter Spielstätte: "Das Lokal Harmonie in Duisburg-Ruhrort ist ein freier, künstlerischer Produktionsort. Die Arbeit wird ehrenamtlich, oft bis zur Überreizung der eigenen Kräfte geleistet. Das Preisgeld hilft, noch wichtiger aber ist die aus diesem Preis resultierende Anerkennung unserer Arbeit." Und Wolfgang van Ackeren, der dortige Kurator für Musik, ergänzt im Gespräch mit dieser Zeitung: "Wir arbeiten gegen Widerstände und bewegen uns auf Gebieten schwieriger, experimenteller Formate. Trotzdem sind wir gut besucht, auch wenn in unsere Räumlichkeiten nur wenige Besucher zugelassen sind. Das soll kein Klagen sein, doch man stößt an Grenzen - auch an seine eigenen. Und da tut Anerkennung gut."

(RP)
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