Duisburg Duisburg hat rund 174.000 Arbeitsstellen

Duisburg · Zum Monatsende legt die Arbeitsagentur stets eine Übersicht über die aktuelle Entwicklung vor. Für Duisburg ist ein kleiner Silberstreif am Himmel zu erkennen, denn die Arbeitslosenquote ist gesunken.

 Astrid Neese ist Chefin der Arbeitsagentur Duisburg.

Astrid Neese ist Chefin der Arbeitsagentur Duisburg.

Foto: reichwein

Im März 2017 waren 13,1 Prozent der Duisburger ohne eine Arbeitsstelle, und das, obwohl bundesweit wirtschaftliche Belebung registriert wurde. Dieser Schwung hat Duisburg mit Verspätung erreicht. Zum Ende dieses Monats liegt die Quote bei 12 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte niedriger als noch im Februar. Agentur-Chefin Astrid Neese spricht von einem positiven Trend. "Das Beschäftigungswachstum ist ungebrochen und steigt von Quartal zu Quartal. Gerade hat uns die Meldung erreicht, dass Ende September 2017 in Duisburger Unternehmen fast 174.000 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren."

Immer noch sind in unserer Stadt allerdings 30.286 Bürger arbeitslos. "Daher behalten wir als Arbeitsagentur und jobcenter unseren offensiven Kurs in der Arbeitsmarktpolitik bei, um möglichst vielen Arbeitslosen mit Bewerbungstrainings, Orientierungshilfen sowie Qualifizierung den Sprung in den Arbeitsmarkt wieder zu ermöglichen", sagt Neese.

Erfreulich wie die Gesamtentwicklung ist die Tatsache, dass im Vergleich zum vergangenen Jahr deutlich weniger junge Menschen ohne Job sind. 2588 unter 25-Jährige stehen Ende diesen Monats in der Kartei und damit 8,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Und auch bei den über 50-Jährigen ohne Job ist die Entwicklung positiv. Deren Anteil sank um ein Prozent auf 8513 Menschen.

Zur Problemgruppe gehören die Langzeitarbeitslosen, in die 13.322 Duisburger fallen, im März 2017 waren es noch 865 mehr. Grundsicherung, also Hartz IV, haben zum Monatsende annähernd 25.000 Duisburger bezogen - eine zweifellos hohe Zahl, doch im März des vergangenen Jahres waren es fast 2000 mehr.

Erfreulich für die Mitarbeiter der Agentur dürfte sein, dass sie für die Jobsuchenden zunehmend mehr Stellen zur Verfügung haben. Der Bestand liegt bei 4352 offenen Stellen, fast 100 mehr als im Februar und annähernd 500 mehr als im März des vergangenen Jahres. Besonders groß ist der Bedarf in der Zeitarbeit-Branche.

Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit legt die Duisburger Agentur darauf, Schulabgängern zu einer Lehrstelle zu verhelfen. 2880 Bewerber haben sich seit Oktober 2017 gemeldet, fast 200 mehr als im Vorjahr. Annähernd die Hälfte ist inzwischen mit einer Lehrstelle, einem Studienplatz oder anderen Alternativen "versorgt" worden. Dabei hat die Agentur fast 2300 Ausbildungsstellen "an Land" gezogen.

Die ungünstige Relation zwischen Ausbildungssuchenden und freien Ausbildungsstellen in Duisburg scheint auch in diesem Jahr bestehen zu bleiben. "Eine Herausforderung wird es bleiben, jedes Ausbildungsangebot zu nutzen, auch wenn ein Bewerber oder eine Bewerberin nicht optimal passend erscheint", so Neese, die davon überzeugt ist, dass Duisburgs Jugendliche mobil und zu einem großen Teil auch qualifiziert sind. "Wenn ein Kandidat noch nicht vollständig überzeugen kann, ist vielleicht der Einstieg über ein Langzeitpraktikum eine Alternative, um sich als Betrieb - aber auch als Bewerber - abzusichern, dass man das richtige Ziel verfolgt." Von den aktuell 2880 gemeldeten Bewerbern verfügten 2791 über einen Schulabschluss, fast 40 Prozent von ihnen sogar über eine Berechtigung zum Studium an einer (Fach-)Hochschule.

All jenen, die noch unversorgt sind, macht Astrid Neese Mut: "In den nächsten Monaten passiert noch viel auf dem Ausbildungsmarkt. Bewerber mit mehr als einer Option entscheiden sich, und Ausbildungsbetriebe suchen nach den Absagen noch einmal weiter."

(RP)
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