Duisburg Artistik mitten in der City

Duisburg · "Duisburg bewegt sich" lockte am Samstag erneut viele Besucher auf die Königstraße. Die Vereine warteten mit teils ausgefallenen Aktionen auf.

 Tänzer des Rock 'n' Roll-Clubs "Golden Fifties" zeigten ihr Können auf der Königstraße.

Tänzer des Rock 'n' Roll-Clubs "Golden Fifties" zeigten ihr Können auf der Königstraße.

Foto: Christoph reichwein

Wo sonst erschöpfte Schnäppchenjäger nach erfolgreicher Shoppingtour flanieren, ging es am Samstag deutlich dynamischer zu. Auf der Königstraße fand erneut die Aktion "Duisburg bewegt sich" statt, die heimischen Sportvereinen die Gelegenheit bietet, dem Publikum ihre Sportart näherzubringen.

Trotz der grauen Wolken, die bedrohlich über der Innenstadt hingen und gelegentlich ein paar Tropfen gen Erde schickten, hatten viele Besucher ihren Weg zu den Ständen gefunden. Das lag nicht zuletzt an solchen Blickfängern, wie sie zum Beispiel der Deutsche Alpenverein mit seinem Kletterturm mitbrachte.

Die gut fünf Meter hohe Wand bot zwei Kletterrouten, "die auch von Laien ohne Probleme zu bewältigen sind", wie der Vorsitzende Ernst Riegel versicherte. Dass vor allem Kinder den senkrechten Aufstieg wagten, lag nicht ausschließlich am fehlenden Mumm der Erwachsenen, sondern auch an dem klar auf Kinder abgestimmten Programm - schließlich sollte nach Möglichkeit der Vereinsnachwuchs rekrutiert werden. Im Normalbetrieb bewegt sich der Alpenverein in Duisburg vor allem im Landschaftspark Nord, vor allem durch Pläne für eine neue Kletterhalle waren die Mitglieder um Ernst Riegel zuletzt in der Öffentlichkeit präsent. Zum Angebot der Kletterprofis gehören aber auch Mountainbikekurse in jedem Gelände.

Auch auf zwei Rädern, aber wesentlich filigraner, ging es ein paar Stände weiter beim RMSV rund. Jil Jodeid und Sarah Salewski turnten so gewagt auf ihren Drahteseln, dass es den Passanten nur vom Zuschauen Angst und Bange wurde. Auf einem Bein, rückwärts oder auf den Schultern der jeweils anderen ging es durch die improvisierte Manege - vorzugsweise nur auf dem Hinterrad. Vereinsvertreter Michael Berg erzählte stolz, dass die Leistungen der Vereinsmitglieder auch international gewürdigt werden, die jungen Sportler seien schon "weltmeisterschaftserprobt".

Dass die waghalsigen Kunststücke weit kürzere Trainingszeiten erfordern als die interessierten Passanten beim Anblick der Show vermuteten, dürfte eine gute Nachricht für alle zukünftigen Ein- oder Zweiradartisten sein. "Jil und Sarah trainieren erst seit vier Jahren", berichtete Michael Berg - eine erstaunlich kurze Zeit in Anbetracht der komplizierten und riskanten Figuren, die die beiden zeigten.

Artistik ist auch den Athleten vom Homberger Turnverein (HTV) nicht fremd, der Name "Fliegende Homberger" lässt das bereits vermuten. Während die Boccia-Abteilung Beschäftigung für die eher ruhigeren Gemüter lieferte und die Parkour-Profis ohne Unterlass auf diverse Arten und Weisen über Hindernisse sprangen, erwies sich die aufblasbare "Tumblingbahn" als wahrer Publikumsmagnet. Die weiche Bahn, so Pressesprecher Gunther Finkel, eigne sich hervorragend, um gefährliche Figuren zu üben. Welche Figuren das denn dann wohl wären, wollte eine Passantin wissen, schließlich schlügen bereits die Kleinsten Flickflacks, als wäre es die einfachste Übung.

Wer sich davon überzeugen wollte, dass Flickflacks in der Tat nicht so leicht sind, wie die kleinen Sportler sie aussehen ließen, konnte sich selber auf die Tumblingbahn wagen - selbstverständlich mit Hilfestellung von Profis wie Annalena Keser und Christian Seising. Die trainieren sonst die verschiedenen Gruppierungen der "Fliegenden Homberger" und hatten eine einfache Erklärung für das große Interesse an ihrem Stand. "Bei uns ist die Stimmung einfach gut", so Keser.

Für gute Laune sorgten auch die verschiedenen Rock 'n' Roll-Tanzgruppen wie die "Golden Fifties" und die Non-Stop-Bühnenshow vor der Sparkasse. Dass Publikumsmagneten wie der ASCD auch unbekannteren Vereinen interessierte Besucher bescherte, war am Samstag nur eine der vielen positiven Seiten von "Duisburg bewegt sich".

(jos)
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