Duisburg Asylbewerber jetzt auch in Turnhalle

Duisburg · Stadtdirektor und Sozialdezernent Reinhold Spaniel hatte es schon mehrfach ankündigt. Auch wenn er es selbst nicht für sonderlich menschenwürdig halte, müsse er Asylsuchende zur Not in Turnhallen unterbringen.

So sah Duisburgs Zeltstadt für Asylbewerber aus
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Jetzt ist der Notfall offenbar da: Möglicherweise schon in der kommenden Woche muss die Stadt Asylsuchende in einer Sporthalle unterbringen. Die Turnhalle der ehemaligen Grundschule an der Usedomstraße in Neumühl wird zur Zeit entsprechend hergerichtet. Mit Stand gestern waren in Duisburg 2400 Asylbewerber registriert. Die Hälfte davon ist in Sammeleinrichtungen untergebracht wie zum Beispiel in der Jugendherberge am Kalkweg in Wedau. Die andere Hälfte lebt in Wohnungen, auf die die Stadt Zugriff hat. Aufgrund der in diesem Jahr nochmals deutlich steigenden Zuweisungszahlen bei den Asylbewerbern und der daraus resultierenden Aufnahmeverpflichtung stößt Duisburg nun aber an die Kapazitätsgrenze. Am Sozialamt fahren bald tagtäglich Busse vor, die neue Bewerber bringen. Viele von ihnen habe traumatische Fluchten hinter sich, haben nur das Lebensnotwendigste mitnehmen können und sind traumatisiert. Allein vom 7. bis zum 11. Mai waren kurzfristig 120 Menschen mit Unterkünften zu versorgen.

Die Stadtverwaltung benötigt nun dringend Reservekapazitäten, um zukünftig derartig hohe Zuweisungen kurzfristig aufnehmen zu können, bis die Verlegung dieser Flüchtlinge in frei werdende Quartiere in den Übergangsheimen, Notunterkünften beziehungsweise in beschlagnahmten Wohnungen möglich ist. Hierfür soll ab der kommenden Woche die Sporthalle der ehemaligen Gemeinschaftsgrundschule an der Usedomstraße in Neumühl mit einer Kapazität von 50 bis 60 Plätzen genutzt werden.

Sie hat den Status eines Reserveobjektes, um die zum Teil sehr hohen wöchentlichen Zuweisungszahlen ordnungsgemäß versorgen zu können. Je nach Andrang werden die Plätze dort belegt oder aber auch mal frei sein. Im Falle der Belegung wird eine entsprechende Betreuung der Bewohner seitens der Sozialverwaltung sichergestellt werden, so die Stadt.

(hch)
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