Stadtumbau im Duisburger Norden Auf den Abriss folgt der Grüngürtel

Duisburg · Grüner Park statt alter Häuser: Im Duisburger Norden soll statt eines alten Arbeiterstadtteils ein Grüngürtel entstehen. Im Mai war Spatenstich, inzwischen sind mehr als hundert Gebäude abgerissen worden.

Grüngürtel für den Duisburger Norden
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Das millionenschwere Stadtumbauprojekt im Duisburger Norden geht in eine neue Phase. Der Abriss von insgesamt 121 Häusern in den alten Arbeiterstadtteilen am Rande des Thyssen Krupp-Geländes ist fast abgeschlossen. Der Bau des Parks habe begonnen, berichtete die Stadt Duisburg. Er soll als Grünpuffer zu den benachbarten Industrieanlagen des Stahlkonzerns entstehen.

So wollen Unternehmen und öffentliche Hand gemeinsam die unter Leerstand und schlechter Bausubstanz leidenden Ortsteile Bruckhausen und Beeck aufwerten. Seit dem Sanierungsstart 2007 mussten durch den Abriss der Gebäude 691 Personen umziehen, 31 Gewerbebetriebe wurden verlagert.

84.000 Quadratmeter Park

Nach dem Abriss von insgesamt 121 Gebäuden sollen auf dem 84.000 Quadratmeter großen Gelände bis Ende 2015 Wiesen- und Spielflächen, Sitzmöglichkeiten und Aussichtsplattformen entstehen. Die Stadtspitze will auf diese Weise nicht nur eine "grüne Lunge", sondern auch einen Treffpunkt für Alt und Jung entstehen lassen, so Oberbürgermeister Sören Link (SPD) beim Spatenstich im Mai.

Insgesamt kostet das neue grüne Viertel 72 Millionen Euro. Die EU und das Land NRW stellen für das Projekt gemeinsam 36 Millionen Euro zur Verfügung. Die andere Hälfte der Kosten übernimmt Thyssen Krupp.

Kritische Stimmen werden leiser

Seit der Planung des Parks hatte es immer wieder Proteste von Bürgerinitiativen gegeben, die Sanierungen statt Abriss der alten Gebäude gefordert hatten. Umstritten war das Projekt auch wegen der finanziellen Belastungen der Hauseigentümer.

Seit dem fortgeschrittenen Abriss sind die kritischen Stimmen leiser geworden. Aktive Proteste werde es zunächst nicht mehr geben, sagte Katrin Susanne Gems, Leiterin der Initiative "Geschichtswerkstatt Nord". Ihre Kritik aber bleibt: "Die Stadt Duisburg hat ein wichtiges Stück Industriegeschichte zerstört."

(lnw)
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