Duisburg Auf der Suche nach einem neuen Image für die Stadt

Duisburg · Verzerrte Außenwahrnehmung von Duisburg, ein ambivalentes Verhältnis der Bürger zu ihrer Stadt und dann auch noch die wirklichen Probleme: Duisburgs Image muss dringend aufpoliert werden.

 Über machte Duisburg negative Schlagzeilen wegen brutaler Auseinandersetzungen unter Rockern (hier ein früherer Einsatz der Polizei gegen Bandidos). Solche Bilder prägen nach wie vor den Blick vieler Auswärtiger auf unsere Stadt. RP-Archivfoto: Reichwein

Über machte Duisburg negative Schlagzeilen wegen brutaler Auseinandersetzungen unter Rockern (hier ein früherer Einsatz der Polizei gegen Bandidos). Solche Bilder prägen nach wie vor den Blick vieler Auswärtiger auf unsere Stadt. RP-Archivfoto: Reichwein

Foto: Monate

Duisburg ist Heimat, auch wenn hier nicht immer alles rund läuft: Dies war die Kernaussage der vielen unterschiedlichen Stimmen, die beim Auftakt der Ideenwerkstatt für eine Image-Kampagne für Duisburg zu hören waren. Der Kleine Saal der Mercatorhalle war prall gefüllt, als Moderatorin Asli Sevindim die Veranstaltung eröffnete.

 Bülent Aksen, Kai Magnus Sting und Asli Sevindim diskutierten in der Mercatorhalle über Duisburgs Image und über Veränderungen, die dazu beitragen können, dass die Stadt außerhalb ihrer Grenzen positiver gesehen wird.

Bülent Aksen, Kai Magnus Sting und Asli Sevindim diskutierten in der Mercatorhalle über Duisburgs Image und über Veränderungen, die dazu beitragen können, dass die Stadt außerhalb ihrer Grenzen positiver gesehen wird.

Foto: Zuew

Unter dem Motto "Ihre Ideen, unsere Stadt" wird die Stadt Duisburg in den kommenden Monaten Ideenwerkstätten für die Bürger organisieren. Hier sollen die Bewohner äußern, welches Image Duisburg in Zukunft nach außen tragen soll. Ein Film mit Stimmen einzelner Duisburger sollte den Einstieg in die Debatte erleichtern. Doch die Aussagen sorgten für gemischte Gefühle - manche für zustimmenden Applaus, andere wiederum für Kopfschütteln. Die Neugestaltung der Innenstadt stieß auf viel Zuspruch unter den Besuchern. Weniger begeistert zeigte die Menge sich bei der Aussage, Duisburg müsse "sauberer werden", und dass bedenklich sei, was "aus den rauchenden Schloten" komme.

Die Podiumsrunde bestand aus Oberbürgermeister Sören Link, Jutta Stolle, Direktorin Gesellschafter und Nachhaltigkeit Franz Haniel & Cie. GmbH, Ulrich Radtke, Rektor der Universität Duisburg-Essen, Ulrich Grillo, Unternehmer und Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Bülent Aksen, Fanbeauftragter des DFB und Kabarettisten Kai Magnus Sting. Besonders OB Link zeigte sich sehr zuversichtlich, was den Imagewandel Duisburgs betrifft: "Ich kann nicht versprechen, dass von heute auf morgen alles in Ordnung ist", sagte Link. Der Wandel könne nur über einen längeren Zeitraum erwirkt werden. Jedoch sei es mit gemeinsamen Kräften zu schaffen, dass nicht nur nach außen, sondern auch innerhalb der Bevölkerung ein Umdenken stattfinde.

"Auch anderswo ist sch...", sagte Sting bei seinem Act. "Ich schlafe circa 150 Nächte im Jahr in fremden Betten, die in fremden Städten stehen - und ich kehre immer wieder gerne zurück." In seinem Programm ging der Duisburger zur Begeisterung der Zuhörer auf die typischen Marotten des Ruhrgebiets ein. "Wir müssen nicht davon reden, was wir nicht haben, sondern verkaufen, was wir haben", ein Gedanke, der vielen auf dem Podium und im Publikum gefiel. Ulrich Grillo betonte die Stärken der Stadt aus seiner Sicht: "Wir sind durch die Industrie großgeworden." Ablehnung sei hier fehl am Platz, "es muss eine Willkommenskultur gegenüber der Industrie geben", so Grillo. Anschließend konnten die Besucher sich an Infoständen über die Ideenwerkstätten informieren, die in den einzelnen Stadtteilen im Laufe der nächsten Monate stattfinden sollen. Weitere Infos zu Terminen und der Kampagne gibt's im Netz unter:

(RP)
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