Duisburg Auftakt vierhändig und vierfüßig

Duisburg · Die 21. Sommerlichen Orgelkonzerte in der evangelischen Friedenskirche Hamborn haben begonnen, jeden Mittwoch in den Sommerferien. Zur Eröffnung spielten Bettina Strübel (Frankfurt am Main) und Klaus Eldert Müller (Dortmund).

 Bettina Strübel

Bettina Strübel

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Freunde der Orgelmusik (und solche, die es noch werden wollen) finden in diesen Wochen wieder spannende Hörerlebnisse. Während Opernhäuser und Konzertsäle in den Sommerferien geschlossen sind, lädt die evangelische Kirchengemeinde Hamborn jeden Mittwoch zu den 21. Sommerlichen Orgelkonzerten in die Friedenskirche an der Duisburger Straße 174. Kreiskantorin Tiina Marjatta Henke ist es wieder gelungen, renommierte Organistinnen und Organisten aus verschiedenen Städten für ein Gastspiel an der Eule-Orgel zu gewinnen. Den Auftakt vierhändig und vierfüßig machten jetzt Bettina Strübel (Kantorin in Frankfurt am Main) und Klaus Eldert Müller (Kantor an der Dortmunder Stadtkirche St. Reinoldi), beide bewährte Gäste nicht nur in dieser Konzertreihe. Es begann mit der gefälligen "Sinfonia con l'imitazione della banda militare" von Giovanni Morandi (1777-1856). Das war das einzige Originalwerk des Abends, danach folgten mehr oder weniger Bearbeitungen. "Aria und Ciacona" G-Dur von Johann Sebastian Bach beruht auf dessen Goldberg-Variationen, vor allem auf den auf der Rückseite der Handschrift notierten Kanons BWV 1087, 1077 und 1076. Die Wiener Klassiker Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart schrieben ihre Partita F-Dur Hob. XVIIa:2 beziehungsweise Fantasie f-Moll KV 608 für Flötenuhren, also automatische Orgeln.

Aufs Ganze gingen die beiden versierten Ausführenden aber erst mit beliebten Orchesterwerken in geglückten Arrangements, gewagten Registrierungen und mutigen Spielansätzen. Es waren die Sätze "Morgenstimmung" und "Arabischer Tanz" aus "Peer Gynt" von Edvard Grieg, "Der Schwan" aus dem "Karneval der Tiere" von Camille Saint-Saens und sogar der "Boléro" von Maurice Ravel. Als beruhigende Zugabe kam noch etwas für die Flötenuhr von Ludwig van Beethoven.

Im zweiten Sommerlichen Orgelkonzert am kommenden Mittwoch, 8. Juli, präsentieren Karla Schröter und Will Kronenberg (beide aus Köln) "Musik aus sächsischen Schlosskirchen für Barockoboe und Orgel", unter anderem Werke von Gottfried Homilius und Carl Philipp Emanuel Bach zu deren 301. Geburtstag. Das dritte Sommerliche Orgelkonzert am 15. Juli gestaltet dann Axel Berchem (Moers) mit vier Suiten aus drei Jahrhunderten, nämlich von Ferdinand Tobias Richter (1651-1711), Louis-Nicolas Clérambault (1676-1749), Léon Boellmann (1862-1897) und Hans Uwe Hielscher (geboren 1945). Am 22. Juli gastiert in Hamborn die Duisserner Organistin Hye-Kyoung Kang, sie will im vierten Sommerlichen Orgelkonzert mit Werken von Johann Pachelbel, Dietrich Buxtehude und Bach ein "Feuerwerk auf der Orgel" entfachen. Den Lobgesang der Maria stellt der Oberhausener Organist Konrad Paul in den Mittelpunkt des fünften Sommerlichen Orgelkonzerts "Meine Seele erhebt den Herrn" am 29. Juli, mit Vertonungen aus dem Barock und von dem Romantiker Joseph Gabriel Rheinberger. Zum Abschluss am 5. August kann man sich auf "Festliche Musik aus vier Jahrhunderten für Trompete und Orgel" freuen, dieses sechste Sommerliche Orgelkonzert gestalten Frank Düppenbecker und Tiina Henke.

Die Sommerlichen Orgelkonzerte beginnen jeweils um 20 Uhr; Eintritt jeweils sechs Euro. Anschließend Umtrunk im Kirchgarten.

(hod)
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