Duisburg Aus für Via zum Jahresende

Duisburg · Das Ende der Nahverkehrskooperation steht wohl unmittelbar bevor.

Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) soll zum Jahresende endgültig aus der Via, der Nahverkehrskooperation mit den Städten Essen und Mülheim, aussteigen. Das teilte die Stadt gestern mit. Nachdem die Oberbürgermeister der drei Städte sich bereits auf einvernehmliche Entflechtung verständigt hätten, soll nun der Rat der Stadt in der Sitzung am Montag, 20. Juni, grünes Licht für das weitere Vorgehen geben. Demnach soll das Ausscheiden der DVG aus dem Via-Konstrukt zum 31. Dezember 2016 erfolgen. Die Entflechtung soll im Rahmen einer wirtschaftlich vertretbaren Gesamtlösung umgesetzt werden, bei der die von der DVG eingebrachte Kapitalrücklage und das Stammkapital sowie die anteiligen Vermögenswerte Berücksichtigung finden. Die Entflechtung der Personalstruktur soll unter Beteiligung der Arbeitnehmervertretungen sowie der Gewerkschaft Verdi gelöst werden.

Um den operativen Betrieb rechtzeitig aufnehmen zu können, bereitet die DVG ihre künftige Unternehmensstruktur vor. Hintergrund für die gesellschaftsrechtliche Entflechtung sind Bestrebungen zu einer Neuorganisation der Via. Das von Gutachtern skizzierte Modell eines "vollintegrierten Verkehrsunternehmens" könnten die Stadt Duisburg und die DVG aus mehreren Gründen nicht mitgehen, heißt es. Ein solcher Zweckverband würde die Ziele des laufenden Restrukturierungsprozesses innerhalb des DVV-Konzerns gefährden, da der vereinbarte Interessenausgleich auch die DVG-Mitarbeiter einschließe. Neben den Bedenken an der Aufrechterhaltung des steuerlichen Querverbundes zwischen Versorgung und Verkehr innerhalb der DVV werden auch rechtliche Unwägbarkeiten bei der Direktvergabe an die DVG gesehen, wenn die Via keine Tochtergesellschaft der DVG mehr ist. Aus Sicht der Stadt und der DVG soll eine Zusammenarbeit in Teilbereichen trotz der Entflechtung weiterhin bestehen bleiben.

(RP)
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