Duisburg Ausbildung in der Großküche

Duisburg · Die Mensa der Gesamtschule Großenbaum wird von der GfB betrieben. Dort lernen Auszubildende den Arbeitsmarkt kennen – ein Paradebeispiel, wie die GfB Jugendlichen zum Sprung in den Beruf hilft.

Jenny Berndsen hat es geschafft. Die 19-Jährige hat einen Ausbildungsplatz zur Köchin in einem Walsumer Restaurant ergattert. "Ich habe 2008 meinen Hauptschulabschluss gemacht, aber keinen Ausbildungsplatz bekommen, obwohl ich über 20 Bewerbungen geschrieben habe", erzählt die Duisburgerin.

Vermittlung durch Praktika

Jugendliche, die wie Jenny Berndsen Probleme haben einen Ausbildungsplatz zu finden, bekommen durch eine überbetriebliche Ausbildung der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (GfB) eine neue Chance. Die Arge und die Agentur für Arbeit finanzieren die Ausbildung zum Koch, Lagerist, Hauswirtschafter oder Kfz-Mechaniker. Jenny Berndsen nahm nach ihrer vergeblichen Ausbildungssuche zunächst an einem Workshop der Werkkiste teil und fand so den Ausbildungsplatz zur Köchin in der Großküche der GfB in der Gesamtschule Großenbaum.

Dort kümmern sich Sozialpädagoge Frank Bauhaus und Ausbilder und Küchenchef Klaus Hebing um Auszubildende und Umschüler. "Natürlich können die Auszubildenden auch bei uns ihren Abschluss machen, aber Ziel ist es, ihnen eine betriebliche Ausbildungsstelle zu vermitteln", erklärt GfB-Bereichsleiterin Karin Hester. Das erreichen die Experten vor allem durch die Vermittlung von Praktika und hoffen so auf darauf, dass die Jugendlichen gleich im Betrieb bleiben können.

Keine "Second-Hand"-Ausbildung

"Jenny Berndsen ist ein Musterbeispiel, wie es mit Hilfe der GfB laufen kann", erklärt Karin Hester. Nach knapp zwei Monaten in der Großküche begann die 19-Jährige ein zweimonatiges Praktikum in eben dem Walsumer Restaurant, das sie anschließend tatsächlich als Auszubildende übernahm. Für die Duisburgerin ein riesiger Erfolg: "Mir macht die Arbeit großen Spaß. Kochen ist genau das Richtige für mich." Karin Hester macht aber auch klar, dass Jennys Fall eine Erfolgsgeschichte ist: "Normalerweise geht das nicht ganz so schnell. Aber selbst wenn man kein betriebliches Stellenangebot bekommen sollte, ist die Chance groß, mit der abgeschlossenen GfB-Ausbildung seinen Weg in den ersten Arbeitsmarkt zu finden." Das liege auch daran, dass die Auszubildenden Schlüsselqualifikationen, wie beispielsweise Pünktlichkeit, von Sozialpädagoge Frank Bauhaus vermittelt bekommen.

Dem Experten ist es wichtig, dass den Jugendlichen bei der GfB keine "Second-Hand"-Ausbildung angeboten werde. "Wir haben intensiven Kontakt mit den Unternehmen, der Arge und der Agentur für Arbeit. Unsere Ausbildungen sind vor allem deshalb so beliebt, weil so viele Jugendliche über uns den Weg in den ersten Arbeitsmarkt finden", sagt Bauhaus.

(RP)
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