Duisburg Ausbildungsmarkt: Abwärtstrend ist gestoppt

Duisburg · Sinkende Bewerberzahl trifft auf stabiles Lehrstellenangebot - die Lage in Duisburg hat sich merklich entspannt.

Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen in Duisburg ist von 2792 auf 2986 gestiegen, was einem Plus von 6,9 Prozent entspricht; davon sind 2648 betriebliche Ausbildungsstellen, 130 oder 5,2 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Die Zahl der Bewerber erhöhte sich um 0,3 Prozent von 3591 auf 3603. Ende September waren 72 Bewerber noch ohne Ausbildungsstelle, dies ist ein Rückgang um drei Personen, bzw. 4,0 Prozent. Ihnen stehen noch 192 unbesetzte Ausbildungsstellen zur Verfügung, 38,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. "Das ist eine erfreuliche Entwicklung. Der Abwärtstrend der vergangenen Jahre ist gestoppt", sagte Ulrich Käser, Chef der Agentur für Arbeit, gestern nach der Regionalen Ausbildungskonferenz bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Niederrhein in Duisburg. Und bei den Bewerbern, die jetzt noch ohne Ausbildungsplatz sind, ist Käser ebenfalls zuversichtlich: "Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende des Jahres auch für sie noch eine Stelle gefunden haben."

Damit dies gelinge, fügte Dr. Wolf-Eberhard Reiff (IHK) hinzu, müssten alle Seiten mitspielen: "Wir appellieren an die Wirtschaft und die öffentliche Verwaltung, freie und frei gewordene Lehrstellen wieder anzubieten. Wir appellieren an die Unternehmen, auch schwächeren Jugendlichen eine Chance zu geben. Und wir appellieren an die Jugendlichen, sich an uns zu wenden, damit wir gemeinsam nach Lösungen und gegebenenfalls Alternativen suchen können." Der Markt biete sowohl für die Betriebe, als auch für die Bewerber noch Chancen.

Reiff und die Teilnehmer der Konferenz führen die positive Entwicklung auf dem Ausbildungsmarkt vor allem auf ihren im Frühjahr initiierten Handlungsplan zur Stärkung des regionalen Ausbildungsmarktes zurück. Schwerpunkte bildeten dabei neue Angebote wie die "Assistierte Ausbildung", vorgezogene gemeinsame Vermittlungsangebote der Arbeitsagenturen, Jobcenter, Handwerkskammer und IHK für noch unversorgte Bewerber, sowie die Stärkung der Berufsorientierung in den allgemeinbildenden Schulen durch das landesweite Projekt "Kein Abschluss ohne Anschluss". Käser stellte gestern auch die aktuellen Arbeitsmarktzahlen für Duisburg vor: Mit 32.286 arbeitslos gemeldeten Duisburgern waren im Oktober 115 oder 0,4 Prozent weniger Menschen als noch im September von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote sank dadurch um 0,1 Prozentpunkte von 13,1 Prozent auf jetzt 13,0 Prozent.

Ein großes Thema, so Käser, seien natürlich auch in seinem Haus diewachsende Zahl der Flüchtlinge. Er rechnet im Dezember mit einer "ersten Welle" für die Arbeitsagentur. Konkrete Zahlen kann er noch nicht nennen. Dafür sei die Lage noch "zu diffus". Aber man sei gut vorbereitet, nicht zuletzt auch durch zusätzliches Personal und Fördermittel vom Bund.

(skai)
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