Undichtes Dach, marode Wartehalle Umbau des Duisburger Hauptbahnhofs könnte 2019 starten

Duisburg · Die Umbaumaßnahmen an der Dachkonstruktion im Duisburger Hauptbahnhof sollen nach aktuellen Plänen der Deutschen Bahn Anfang 2019 beginnen. Voraussetzung ist ein erfolgreicher Abschluss des zweiten Vergabeverfahrens.

 Der Duisburger Hauptbahnhof an einem Frühjahrsabend 2018.

Der Duisburger Hauptbahnhof an einem Frühjahrsabend 2018.

Foto: Mike Michel

Seit Jahren regnet es durch das Dach des Duisburger Hauptbahnhofes in die Wartehalle. Eine Sanierung ist dringend notwendig. Die Umbaumaßnahmen an der Dachkonstruktion sollen nach aktuellen Plänen nun Anfang kommenden Jahres beginnen.

Der Umbau des Duisburger Hauptbahnhofes nimmt Fahrt auf. Nach aktuellen Plänen der Deutschen Bahn könnte die großangelegten Umbauarbeiten an der Dachkonstruktion über der Bahnhofshalle schon in einem dreiviertel Jahr beginnen. Das bestätigte ein Bahnsprecher auf Anfrage.

 Düster und wenig einladend: die Bahnsteige im Hauptbahnhof.

Düster und wenig einladend: die Bahnsteige im Hauptbahnhof.

Foto: Mike Michel

Das Unternehmen hat demnach für Anfang kommenden Jahres bereits Sperrzeiten für den Gleisbereich eingebucht, in denen erste Bauarbeiten durchgeführt werden sollen. Voraussetzung ist allerdings ein erfolgreicher Abschluss des zweiten Vergabeverfahrens für die Bauarbeiten.

Nachdem eine erste Ausschreibung 2017 mangels wirtschaftlicher Angebote gescheitert war, musste das Unternehmen auf die Ergebnisse eines sogenannten Nachprüfverfahrens durch die Vergabekammer des Bundes warten, um die Umbaumaßnahmen erneut ausschreiben zu können.

Zweites Vergabeverfahren soll bald starten

"Die Kammer hat geprüft, ob die Aufhebung der letzten Ausschreibung rechtens war", erläutert der Bahnsprecher. "Dieses Prüfverfahren ist nun abgeschlossen. Deshalb können wir nun im Laufe des Sommers damit beginnen, die Arbeiten neu anzubieten."

 Ein Modell der "Welle" - so soll der Hauptbahnhof zukünftig aussehen.

Ein Modell der "Welle" - so soll der Hauptbahnhof zukünftig aussehen.

Foto: Mike Michel/Grafik: DB Station & Service AG

Um die Chancen auf wirtschaftliche Angebote zu erhöhen, werden die zu erledigenden Aufgaben im neuen Vergabeverfahren in kleineren Einheiten ausgeschrieben. "Wir sind zuversichtlich, dass die Beteiligung für Auftragnehmer so attraktiver wird", sagte der Bahnsprecher. Einen genauen Termin hinsichtlich des geplanten Baubeginns kann das Unternehmen noch nicht nennen. "Das ist von der Koordination mit Auftragnehmern abhängig, die das Vergabeverfahren am Ende gewinnen." Die Bahn hat allerdings bereits eine sogenannte Vorinformation zur Ausschreibung veröffentlicht. Darin sind die zu erledigenden Arbeiten grob umrissen.

Geplant sind unter anderem folgende Maßnahmen: "Dachrückbau und Neubau (Stahl/Glas-Konstruktion) inklusive Fundamenten und Erneuerung der Bahnsteigdächer." Gemeint ist hiermit der Abbau der maroden Bahnhofshalle an den Gleisen sowie die Realisierung der in den Planungen für den neuen Bahnhof vorgesehenen wellenförmigen Dachkonstruktion - Arbeiten, die angesichts des Zustands der Bahnhofshalle dringend geboten sind.

Die Dachkonstruktion ist marode, wird am Osteingang zum Teil nur noch mit Panzertape zusammengehalten. Außerdem ist das Dach an vielen Stellen undicht. An der Deckenkonstruktion fehlen viele Scheiben. Auf den Gleisen bilden sich an Regentagen große Pfützen, einige Bänke sind dann nicht mehr nutzbar. Die Situation ist so übel, dass viele ältere und gehbehinderte Bahnkunden gezwungen sind, bei Regenwetter im Stehen auf ihre Züge zu warten.

Neben dem Dachneubau fordert die Deutsche Bahn von ihren Auftragnehmern die Teilerneuerung der Bahnsteige und Bahnsteigausstattungen sowie die Einrichtung eines neuen Wegeleitsystems für Blinde. Zudem sollen Technikräume im Gepäck- und Posttunnel eingerichtet werden.

Außerdem gefordert: die Umsetzung von Gleisbauarbeiten, Oberleitungsarbeiten, Kabelarbeiten, die Erneuerung der Entwässerungsanlage sowie der Austausch der bisherigen Beschallung, Beleuchtung, Fahrgastinformationsanzeiger, Uhren, Video- und Brandmeldeanlagen.

(th)
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