Duisburg Beflügelter "Barbier"

Duisburg · Die Deutsche Oper am Rhein übernahm die bereits in Basel, München, Leipzig und Düsseldorf erfolgreiche Produktion von Gioacchino Rossinis bekanntester komischer Oper "Der Barbier von Sevilla" in ihr Duisburger Haus.

 Dr. Vera Krone, Zahnärztin, ging es ähnlich. Sie kam unvorbereitet in die Vorstellung und war zunächst über die Bienen, Heuschrecken, Fliegen, die Hummel und Spinne überrascht. In den ersten Minuten empfand sie das Regiekonzept als "grenzwertig", dann jedoch sei sie von der Inszenierung und natürlich der überwältigenden Musik "gefangen" gewesen. "Ich habe einen rundherum schönen und unterhaltsamen Abend erlebt", sagte sie im Scouts-Gespräch.

Dr. Vera Krone, Zahnärztin, ging es ähnlich. Sie kam unvorbereitet in die Vorstellung und war zunächst über die Bienen, Heuschrecken, Fliegen, die Hummel und Spinne überrascht. In den ersten Minuten empfand sie das Regiekonzept als "grenzwertig", dann jedoch sei sie von der Inszenierung und natürlich der überwältigenden Musik "gefangen" gewesen. "Ich habe einen rundherum schönen und unterhaltsamen Abend erlebt", sagte sie im Scouts-Gespräch.

Foto: Probst, Andreas

Vor einer blütenweißen Trompetenblume wirbt Graf Almaviva als liebestolle Hummel um Rosina, die sich während ihrer berühmten Arie "Una voce poco fa" zu einem strahlend schönen Schmetterling entpuppt. Dankbar für die Tipps und Tricks des Barbiers, versucht er den süßen Falter für sich zu gewinnen. Und dieser Figaro ist ganz in seinem Element: Der Friseur und Arrangeur für alle komplizierten Fälle setzt als hyperaktive Fliege alles daran, Rosina aus dem Spinnennetz ihres Vormunds Doktor Bartolo zu befreien, sie dem Grafen zuzuführen und die Intrigen des grün getarnten Blattkäfers Don Basilio ins Leere laufen zu lassen.

 Kai Gottlob, Geschäftsführer des Filmforums, bekannte, dass er bei Opernbesuchen eigentlich "Traditionalist" sei. Und so habe er anfangs auch immer die Gefahr gesehen, dass das Inszenierungskonzept zur Klamotte führen könne. Die positive Wende in seiner Beurteilung kam durch die Verwandlung nach der Pause, als aus den Insekten Menschen wurden. Diese Brechung sei genial und zeige den Mut der Inszenierung. Er habe sich nicht "gepikst" gefühlt.

Kai Gottlob, Geschäftsführer des Filmforums, bekannte, dass er bei Opernbesuchen eigentlich "Traditionalist" sei. Und so habe er anfangs auch immer die Gefahr gesehen, dass das Inszenierungskonzept zur Klamotte führen könne. Die positive Wende in seiner Beurteilung kam durch die Verwandlung nach der Pause, als aus den Insekten Menschen wurden. Diese Brechung sei genial und zeige den Mut der Inszenierung. Er habe sich nicht "gepikst" gefühlt.

Foto: Probst, Andreas

Der kluge Regisseur Claus Guth und sein nicht weniger einfallsreicher Ausstatter Christian Schmidt versetzen "Il barbiere di Siviglia" ("Der Barbier von Sevilla"), die bekannteste komische Oper von Gioacchino Rossini, unter Insekten und anderes Getier. Auf dass Rossinis quirlige Musik auf der Bühne ebenso zu ihrem Recht komme wie das komödientypische Menschenbild, demzufolge alle Wesen einzig von ihren Bedürfnissen und Leidenschaften angetrieben werden. Das ging bereits in Basel, München, Leipzig und Düsseldorf auf — und nun auch in Duisburg.

 Dr. Joachim Ludwig, Hautarzt und der größte Opernkenner in der Scouts-Truppe, fand ebenfalls gute Worte für den Barbier in der Insektenwelt. Er fand, dass das Frühlingshafte der Musik, die von den Duisburger Philharmonikern hervorragend gespielt worden sei, ebenfalls gut zur Inszenierung passe. Großes Lob sprach er dem gesamten Gesangsensemble aus. Ein besonderes Kompliment galt dabei Laimonas Pautienius, der als Figaro sein Debüt gab. Text: Klucken./

Dr. Joachim Ludwig, Hautarzt und der größte Opernkenner in der Scouts-Truppe, fand ebenfalls gute Worte für den Barbier in der Insektenwelt. Er fand, dass das Frühlingshafte der Musik, die von den Duisburger Philharmonikern hervorragend gespielt worden sei, ebenfalls gut zur Inszenierung passe. Großes Lob sprach er dem gesamten Gesangsensemble aus. Ein besonderes Kompliment galt dabei Laimonas Pautienius, der als Figaro sein Debüt gab. Text: Klucken./

Foto: probst

Das Beste aber sind die ebenso spielfreudigen wie reaktionssicheren Sänger

 Kitty Görner, Buchhändlerin, hatte sich vorab über die Aufführung informiert und war skeptisch, ob man die Handlung in die Insektenwelt übertragen könne. Zu ihrer eigenen Überraschung stellte sie fest, dass die Inszenierung von Claus Guth funktioniert. Die Insektenschwirrerei habe hervorragend zum Inhalt gepasst. Auch sei die schauspielerische Leistung der Sänger hervorragend. Besonders gut gefallen hat ihr José Manuel Zapata als Graf Almariva im Hummeldress.

Kitty Görner, Buchhändlerin, hatte sich vorab über die Aufführung informiert und war skeptisch, ob man die Handlung in die Insektenwelt übertragen könne. Zu ihrer eigenen Überraschung stellte sie fest, dass die Inszenierung von Claus Guth funktioniert. Die Insektenschwirrerei habe hervorragend zum Inhalt gepasst. Auch sei die schauspielerische Leistung der Sänger hervorragend. Besonders gut gefallen hat ihr José Manuel Zapata als Graf Almariva im Hummeldress.

Foto: Probst, Andreas

Das liegt nicht nur an den genau abgeschauten Verhaltensmustern der Krabbeltiere, sondern überhaupt an der wirklich witzigen Personenführung und den starken Bühnenbildern. Sogar die Souffleuse trägt Flügel. Das liegt auch an der vorzüglichen musikalischen Ausführung unter der Leitung von Giuliano Betta. Schon die populäre Ouvertüre, die sich hier glücklicherweise bei noch geschlossenem Vorhang entfalten darf, zeigt, wie gut die Duisburger Philharmoniker den trockenen Witz dieser kniffligen Partitur treffen.

 Mit sichtlicher Spielfreude gab José Manuel Zapata den Grafen Almaviva, der im ersten Teil als Hummel über die Bühne surrte.

Mit sichtlicher Spielfreude gab José Manuel Zapata den Grafen Almaviva, der im ersten Teil als Hummel über die Bühne surrte.

Foto: hans-jörg michel

Das Beste aber sind die ebenso spielfreudigen wie reaktionssicheren Sänger, acht Solisten und der Herrenchor. Allen voran bei seinem Debüt als Figaro der Bariton Laimonas Pautienius aus Duisburgs litauischer Partnerstadt Vilnius. Erfreulich auch der Tenor José Manuel Zapata als Graf Almaviva, der als Ständchen auch mal "Besame mucho" anstimmt, und die Mezzosopranistin Stephanie Atanasov als Rosina.

Die nächsten Aufführungen im Duisburger Theater sind am 21. März, 11. und 13. April, 12. und 19. Mai, jeweils um 19.30 Uhr, sowie am 25. März um 18.30 Uhr und am 22. April um 15 Uhr. Karten gibt es im Opernshop an der Düsseldorfer Straße 5-7, Tel. 0203 9407777, und an der Abendkasse.

(RP)
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