Duisburg Bei Prinz Mark I. schmeckt es am besten

Duisburg · Duisburgs Narrenoberhaupt lieferte sich mit Fernsehkoch Stefan Wiertz ein Kochduell. "Waffengleichheit" galt allerdings nicht, so dass der Profi schließlich den Kürzeren zog.

Prinz Mark I. ließ sich von Fernsehkoch Stefan Wiertz nicht beeindrucken und bereitete gemeinsam mit seinen Helfern ein Menü zu, das bei den Juroren bestens ankam.

Prinz Mark I. ließ sich von Fernsehkoch Stefan Wiertz nicht beeindrucken und bereitete gemeinsam mit seinen Helfern ein Menü zu, das bei den Juroren bestens ankam.

Foto: Christoph Reichwein

Spannung pur herrschte am Samstagnachmittag in der "Küchenwelt" im Gewerbegebiet an der Obere Kaiserswerther Straße. Firmenchef Thomas Brag bat zum Kochduell und hatte dazu den vor einer Woche inthronisierten Duisburger Stadtprinzen Mark I. eingeladen. Sein Gegner am Herd war kein geringerer als der bekannte Fernsehkoch Stefan Wiertz (Kochduell, Grill den Henssler).

Bevor der Startschuss in der Show-Küche gegeben wurde, musste dort auf Wunsch des neuen Prinzen erstmal etwas für das Raumklima getan werden. Mit seiner Feststellung "in der Küche ist es aber ziemlich trocken" wusste die ihn begleitende komplette Prinzencrew sofort etwas anzufangen. Kurz nach seiner dezenten Anmerkung hielt seine Tollität dann bereits das erste Pils in seinen Händen. Immerhin hatte er bis zum Nachmittag schon einige Auftritte in der Stadt gemeistert und zum Beispiel die Narren auf der Kuhstraße vor "Mode Holt" zum Singen und Schunkeln gebracht.

Die Duellanten am Herd brauchten nicht alleine den Kochlöffel zu schwingen. Mark I. wurde tatkräftig vom Duisburger Koch "Mo" Schmidt (Feinkost Kersten) unterstützt. Seinen Hofmarschall Kai-Uwe Otto (Rote Funken) hatte er für die eher niederen Küchenarbeiten, zum Beispiel fürs Kartoffelschälen und Bohnenschnibbeln, an seinen Konkurrenten ausgeliehen. Die Aufgabe für beide Teams bestand darin, ein Drei-Gang -Menü zuzubereiten, das aus einer Senfsuppe (Vorspeise), einem Rinderfilet mit Böhnchen, Rosmarinkartoffen und einer Morchelsoße (Hauptgang) sowie einem Panacotta-Dessert mit Himbeeren bestehen sollte. Der Jury gehörten mit Planungsdezernent Carsten Tum und Karnevalspräsident Wilfried Schmitz ("Alle Mann an Bord") zwei Gourmets an. Auch der dritte im Bunde, Duisburgs Kinderprinz Dustin I. (12), machte in der ungewohnten Rolle eine ausgesprochen gute Figur. Von Waffengleichheit konnte man, wie Starkoch und "Genussnomade" Wiertz schnell realisiert hatte, wohl nicht reden.

Berufskoch Mo Schmidt, der seinen Karnevalsprinzen mehr als nur entlastete, hatte "schon was vorbereitet", ein Privileg, das sonst nur den großen Fernseh-Köchen vorbehalten ist. Das galt für die Vorsuppe, aber erst recht für das ansehnliche Filetstück, das schon für den Gang in den Backofen präpariert worden war. TV-Koch Wiertz musste sein Menü hingegen "aus dem Hut zaubern" und stieß dabei schnell an Grenzen: "Ihr habt ja gar nichts hier. Wie soll man denn eine vernünftige Suppe ohne Brühe und Zwiebeln hinkriegen?"

So war es kein Wunder, dass bei aller Improvisationskunst des Kochvirtuosen die "Mo" Schmidt/Mark I. -Kreationen bei der Jury durchweg besser ankamen. Dazu mögen auch die eher gutbürgerlich geschulten Geschmacksnerven der Tester beigetragen haben. Wilfried Schmitz zumindest verhehlte nicht, dass er eher den bodenständigen Angeboten von "Mo" und Prinz Mark I. zugeneigt gewesen ist. Wiertz nahm das Ganze gelassen, ihm war schnell klar, dass er mit seinen Produkten bei der offensichtlich allgemein bevorzugten "Mutti-Küche" kaum eine Siegchance hatte. Geradezu Höchstwertungen erzielten die Panacotta Kreationen, bei denen sich Stefan Wiertz alle Mühe gemacht hatte, die Himbeeren noch mit einer feinen Minz-Zucker-Füllung zu veredeln.

Die Rivalitäten waren dann spätestens beim "vierten Gang" mit einem lokalen Produkt beendet, der aus einigen leckeren Gläsern Pils aus dem Hause König bestand und nicht nur die Jury (Kinderprinz Dustin natürlich ausgenommen) zufrieden stellte.

(pol)
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