Duisburg Beim DOC drückt die Stadt aufs Gaspedal

Duisburg · Das Vorhaben steht unter einem hohen zeitlichen Realisierungsdruck, erklärt die Stadtverwaltung, die von der Politik die Zustimmung haben will, Geld für ein Zentrenkonzept ausgeben zu dürfen,

 Noch ist das ehemalige Güterbahnhofsgelände eine riesengroße Brachfläche.

Noch ist das ehemalige Güterbahnhofsgelände eine riesengroße Brachfläche.

Foto: Christoph Reichwein

Die Stadtverwaltung macht Druck bei ihrem Vorhaben, auf dem Güterbahnhofgelände ein Designer Outlet Center bauen zu lassen. Während sich gegen die Planung in der Bürgerschaft inzwischen Protest regt, sollen die Mitglieder des nicht-öffentlich tagenden Vergabeausschusses in ihrer Sitzung am kommenden Dienstag zustimmen, dass für die Erstellung eines aktualisierten Einzelhandels- und Zentrenkonzepts knapp 220.000 Euro bereit gestellt werden, von denen rund die Hälfte der Grundstückseigentümer, die Firma Krieger Grundstück GmbH, übernimmt.

Bekanntlich war das Gelände östlich der A59 vor einigen Jahren von Kurt Krieger gekauft worden, der dort ein großes Höffner-Möbelzentrum errichten wollte. Doch der Prozess zog sich so in die Länge, dass er inzwischen in Neuss ein solches Einrichtungshaus gebaut hat und nun ein weiteres in Düsseldorf errichten wird. Für den Möbelstandort Duisburg sieht er offenbar keinen Bedarf mehr.

Das aktuelle Einzelhandels- und Zentrenkonzept, das vor gut sechseinhalb Jahren beschlossen worden war, beinhaltet Regeln zur Sicherung der Innenstadt, der Nahversorgung und zur Stärkung des oberzentralen Einzelhandelsstandortes. Im Zusammenhang mit den Möbelhausplänen war damals zum Beispiel darüber gestritten worden, in welchem Umfang Angebote aus den Bereichen Dekorationsartikel, Bettenzubehör, Teppichböden und Geschirr dort gemacht werden dürfen, ohne dass der Einzelhandel in der Innenstadt darunter leidet.

 Das Designer Outlet Center in Zweibrücken gilt als Vorbild für das Vorhaben in Duisburg.

Das Designer Outlet Center in Zweibrücken gilt als Vorbild für das Vorhaben in Duisburg.

Foto: Gilles PECQUEUR

Der Antrag der Firma Krieger, auf dem Gelände der "Duisburger Freiheit" nun ein DOC zu errichten, "stellt neue fachlich höchst komplexe Anforderungen an die geplante Fortschreibung des Konzeptes", stellt die Verwaltung fest. Um die landesplanerischen Vorgaben einhalten zu können, "sind weitreichende städtebauliche und funktionale Untersuchungen zur Anbindung des Planvorhabens an die Innenstadt sowie zur Integration in den Zentralen Versorgungsbereich Innenstadt erforderlich", heißt es in der Beratungsdrucksache für die Ausschussmitglieder.

Darüber hinaus müsse von "veränderten Wirkungen auf den Einzelhandel und auf den zentralen Versorgungsbereich Innenstadt" ausgegangen werden. Das Vorhaben von Krieger stehe unter einem "hohen zeitlichen Realisierungsdruck" und erfordere zudem einen erheblichen gutachterlichen Mehraufwand.

Laut der Kostenaufstellung und unter Berücksichtigung, dass Krieger sich an den Ausgaben für das Gutachten beteiligt und für die Jahre 2017 und 2018 laut Verwaltung im städtischen Haushalt 130.000 Euro für die Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes eingesetzt seien, sei somit genug Geld vorhanden, um den von der Stadt aufzubringen Anteil an dem neuen Gutachten zu bezahlen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort