Drei Tote in Meiderich Umgestürztes Teelicht löste Brand in Duisburg aus

Duisburg · Ein umgestürztes Teelicht in einer Erdgeschosswohnung hat am Dienstag den Großbrand in einem Wohnhaus in Duisburg-Meiderich ausgelöst. Das haben die Ermittlungen der Polizei und des Brandsachverständigen ergeben. Bei dem Feuer waren drei Menschen ums Leben gekommen.

Duisburg-Meiderich: Großbrand in Mehrfamilienhaus mit drei Toten
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Duisburg-Meiderich: Großbrand in Mehrfamilienhaus - drei Tote

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Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, hatte die 74 Jahre alte, gehbehinderte Mieterin nach derzeitigem Stand der Ermittlungen auf einem Tisch im Wohnzimmer ihrer Wohnung ein Teelicht entzündet. Dann stieß die Frau offenbar unglücklich gegen den Tisch und warf dabei die Kerze um. Durch die Flamme entzündete sich ein Kissen, über dieses breitete sich rasend schnell der Brand in der Wohnung aus.

Laut Polizei war die Seniorin körperlich nicht in der Lage, den Brand selbstständig zu löschen, alarmierte aber die Feuerwehr und versuchte, die Hausbewohner zu warnen. Dabei atmete sie Rauchgase ein und musste im Krankenhaus behandelt werden.

Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat gegen die 74-Jährige ein Verfahren unter anderem wegen fahrlässiger Brandstiftung eingeleitet.

Das Feuer war am frühen Dienstagmorgen in einer Wohnung im Erdgeschoss ausgebrochen und hatte sich im ganzen viergeschossigen Haus ausgebreitet. Eine 33 Jahre alte Mutter und ihre beiden Kinder im Alter von acht und 14 Jahren starben.

Die Feuerwehr hatte nach Ende der Löscharbeiten das Gebäude mehrfach durchsucht und Geröll beiseite geräumt. In der Ruine wurden keine weiteren Opfer gefunden. Es werde auch kein Bewohner vermisst, sagte die Polizei. Von 26 Verletzten, welche die Duisburger Feuerwehr nach eigenen Angaben in Krankenhäuser brachte, sind fast alle noch am Dienstag wieder entlassen worden.

In dem Wohnhaus, in dem am Dienstag drei Menschen bei einem Großbrand ums Leben gekommen sind, gab es der Hausverwaltung zufolge keine Rauchmelder. Die Bewohner wurden im Schlaf von dem Feuer überrascht. Die Zerstörung in dem Mehrfamilienhaus ist so groß, dass die Feuerwehr zunächst überhaupt nicht einschätzen konnte, ob es dort Rauchmelder gegeben haben könnte. Die Hausverwaltung jedoch sagt, dass Rauchmelder in dem Haus nicht angebracht waren. Sie verweist auf die Übergangsfrist.

Denn noch sind Rauchmelder in NRW keine Pflicht. Bis Ende des Jahres haben Vermieter Zeit, sie in Schlafräumen, Kinderzimmern und Fluren anzubringen. Für Neubauten gilt die Pflicht bereits seit dem 1. April 2013. Möglicherweise hätten Brandmelder das Unglück verhindern können.

(lsa/lnw)
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