Duisburg Bruckhausen: Großeinsatz gegen eine aufgebrachte Menge

Duisburg · Schon kleine Ereignisse sorgen in einigen Duisburger Stadtteilen dafür, dass die Polizei nur noch mit einem Großaufgebot die öffentliche Sicherheit gewährleisten kann. Das jüngste Beispiel dafür ist ein Einsatz am vergangenen Sonntag gegen 19.45 Uhr in Bruckhausen.

Ein 49 Jahre alter Autofahrer hatte auf der Reinerstraße seinen Wagen außerhalb der markierten Fläche geparkt und wurde von einer Funkstreife darauf hingewiesen. Normalerweise wäre die Angelegenheit mit dem Bezahlen einer Verwarnung in Höhe von zehn Euro erledigt gewesen, und jeder Mensch mit Bewusstsein für Recht und Gesetz hätte das wohl auch eingesehen.

Doch in Bruckhausen ist vieles anders. Denn der Falschparker zeigte sich kein bisschen einsichtig, sondern lieferte sich mit den Beamten eine immer lauter werdende Diskussion und erklärte ihnen, er setze sein Auto jetzt nicht um, sondern er müsse erst mal weiter ausladen. Auf das Geschehen wurden immer mehr Anwohner aufmerksam und gesellten sich dazu - nicht etwa schweigend und untätig, sondern zum Teil ausgesprochen aggressiv, so die Polizeipressestelle.

Die Beamten sahen sich schließlich einer Menge von bis zu 250 aufgebrachten Bewohnern gegenüber, die mit Worten und Taten die Polizisten bedrängten, die in ihrer Not zum Pfefferspray griffen. Erst durch die Alarmierung von weiteren Kräften gelang es, wieder Ordnung herzustellen. Zeitweise waren 50 Ordnungshüter im Einsatz. Zu den beiden Männern, die schließlich festgenommen wurden, gehört neben dem 49-jährigen Falschparker auch ein 37-jähriger Mann, der mit einem Handy den Polizeieinsatz filmte und Widerstand leistete, als er seine Personalien angeben sollte und den die Menge zu "befreien" versuchte. Gegen beide Männer kommt nun ein Verfahren wegen Landfriedensbruchs, Widerstandes und anderer Delikte zu.

Nicht ganz so spektakulär war am selben Abend eine Stunde später ein Einsatz im westlichen Stadtgebiet. Auf der Kirchstraße in Hochheide hatten rund 30 Anwohner Streit bekommen und gingen schließlich aufeinander los. Ein zwölfjähriger Junge wurde dabei so erheblich am Kopf verletzt, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Noch bevor die alarmierten Ordnungshüter am Einsatzort eintrafen, hatte sich die Menschenmenge aufgelöst.

Nun ermittelt die Polizei die Hintergründe der Tat.

(hch)
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