Innenansichten Das Bethesda Krankenhaus Brust-Care-Nurse und kirchliche Seelsorger

"Haben Sie irgendwelche Fragen?" Brust-Care-Nurse Renata Stenzel steht am Bett einer Patientin. Die Frau nickt langsam. Wie genau die Chemo-Therapie ablaufen wird, möchte sie wissen. Und ob die Haare dabei immer ausfallen. Als Pflegeexpertin für Brustkrebserkrankungen begleitet Stenzel die betroffenen Frauen im Bethesda von Anfang an durch die Therapie, gibt Halt, wenn die Frauen beunruhigt sind, erklärt, wenn etwas nicht verstanden wurde.

Die Brust-Care-Nurse kennt jede Diagnose; auch sie ist in den sogenannten Tumor-Konferenzen dabei, in denen die weiteren Therapien und Behandlungsmöglichkeiten besprochen werden, und begleitet die Visiten der Ärzte. Zu ihren Aufgaben gehören die pflegerische Beratung, die Erklärung, wenn es um organisatorische Dinge geht, und vieles mehr. "Es ist mir wichtig, die Patientinnen an die Hand zu nehmen und ihnen zu zeigen, dass sie nicht alleine sind. Und genau das hilft den betroffenen Frauen oft dabei, zu lernen, mit ihrer Erkrankung zu leben. Eine Garantie, dass die Patienten wieder ganz gesund werden, können wir nicht geben. Aber wir können ihnen helfen, die Erkrankung zu akzeptieren und aktiv am Leben teilzunehmen", erklärt sie.

Auch die katholische Seelsorgerin Schwester Simone Kessels und der evangelische Seelsorger Pfarrer Peter Glörfeld sind regelmäßig im Krankenhaus unterwegs. "Die Patienten bestimmen, ob sie überhaupt mit uns reden und über was sie mit uns sprechen möchten." Doch auch wenn die Themen oft ganz unterschiedlich sind, sei eines meist gleich. "Gerade im onkologischen Bereich ist es wichtig, die Patienten auf diesem Weg durch die Unsicherheit zu begleiten", sagt Glörfeld. Und Simone Kessels ergänzt: "Vielen Patienten ist es, als würde ihnen mit der Diagnose der Boden unter den Füßen weggezogen. Und genau das fängt Seelsorge auf." Dabei sei es kein Muss, dass die Gespräche einen religiösen Inhalt haben. Im Gegenteil.

Die beiden Seelsorger begleiten die Patienten sowie ihre Angehörigen oftmals über die gesamte Dauer ihrer Erkrankung. Denn nach einer Krebs-Diagnose würden die Betroffenen unterschiedliche Phasen mit immer neuen Herausforderungen, Ängsten und Sorgen durchleben.

(cobr)
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