Duisburg Buchholzer Kirche ist architektonisch top

Duisburg · Die Jesus-Christus-Kirche hat es in einen Atlas für europäische Architektur geschafft. Dort ist sie beispielsweise neben dem Dänischen National Museum für Schifffahrt in Helsingør und dem Lütticher Bahnhof zu bestaunen.

Duisburg: Buchholzer Kirche ist architektonisch top
Foto: Carl Brunn | www.carlbrunn.de

Auf den ersten Blick würde wohl niemand vermuten, dass ein Buchholzer Gebäude es architektonisch mit bekannten und besonderen Gebäuden in ganz Europa aufnehmen kann. Aber in dem Duisburger Ortsteil steht eine evangelische Kirche, die unter Fachleuten offenbar als etwas ganz besonderes gilt: Gleich auf eine ganze Doppelseite hat es die evangelische Jesus-Christus-Kirche in Buchholz in der aktuellen Ausgabe des von Markus Sebastian Braun und Chris van Uffelen herausgegeben "Atlas of European Architecture" (Verlag Braun Publishing) geschafft.

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Foto: Carl Brunn | www.carlbrunn.de

Das Buchholzer Gotteshaus befindet sich in dem über 500 Seiten starken englischsprachigen Atlas der europäischen Architektur neben zum Beispiel dem Dänischen National Museum für Schifffahrt in Helsingør, dem Warschauer Museum zur Geschichte der polnischen Juden oder dem Lütticher Bahnhof in bester architektonischer Gesellschaft.

 Der Blick in die Jesus-Christus-Kirche in Buchholz ist überwältigend und hat es deshalb in einen Architektur-Atlas geschafft.

Der Blick in die Jesus-Christus-Kirche in Buchholz ist überwältigend und hat es deshalb in einen Architektur-Atlas geschafft.

Foto: Carl Brunn

Denn der Band zeigt europäische Architektur in ihrer ganzen Fülle und versteht sich durch die Zusammenstellung von Gebäuden ganz unterschiedlicher Typologien als umfassendes Nachschlagewerk und als Quelle an Inspiration.

Die Jesus-Christus-Kirche lassen die Autoren durch großformatige Bilder sprechen, die die Gemeinde dem Verlag zur Verfügung stellt, und die Autoren beschreiben die Renovierungsarbeiten am Kirchraum, für die die Gemeinde und ausführende Architekten von der Evangelischen Kirche im Rheinland bereits mit dem Architekturpreis 2012 ausgezeichnet wurden.

Die Jury begründete ihre Entscheidung damals so: "Ein überwältigender Raum, der aufgrund des Äußeren so nicht einzuordnen ist. Worin besteht die Magie des Raumes, der ästhetisch aus einer anderen Zeit zu stammen scheint und doch außerordentlich authentisch wirkt? Was ist Bestand, was ist hinzugefügt, erneuert, überhöht? Man kann es schwer trennen."

Darin bestehe die besondere Leistung der Renovierung, die dem Bestandsbau mit wenigen, aber gekonnten Interventionen eine schlagende Strahlkraft verleihe. "Die leicht dissonanten Farben, Materialkontraste und die präsente Lichtführung spielen zu etwas überzeugend Neuem zusammen. Darin liegt auch eine Botschaft des Projektes, dass für viele Kirchen der 70er und 80er Jahre durch gezielte und durchaus sparsame Eingriffe ein neues ästhetisches Wiedererwachen möglich ist."

Dass sich dies lohne, zeigt das Projekt exemplarisch auf. Und das haben offenbar auch die Autoren des europäischen Architektur-Atlas als außergewöhnlich angesehen.

Der "Atlas of European Architecture" hat 512 Seiten und kostet in der gebundenen Ausgabe 78 Euro. ISBN 10 3037681926.

(RP)
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