Duisburg Buntes Frühlingsfest bei Minustemperaturen

Duisburg · Nicht nur die chinesische Community kommt zum Frühlingsfest in die Mercatorhalle, auch viele Duisburger bekommen so einen kleinen Einblick in die chinesische Kultur.

 Wenn Chinesen feiern, geht es meist ausgesprochen bunt zu. Das war beim Frühlingsfest in der Mercatorhalle nicht anders.

Wenn Chinesen feiern, geht es meist ausgesprochen bunt zu. Das war beim Frühlingsfest in der Mercatorhalle nicht anders.

Foto: Christoph Reichwein

An Frühling war am Freitag wohl eher nicht zu denken. Bei Temperaturen nahe dem Minusbereich durchaus verständlich. Anders war das bei den in der Region lebenden chinesischen Staatsbürgern. Die feierten in der Mercatorhalle zum vierten Mal mit einem bunten Programm ihr Frühlingsfest. Organisiert wird das Kulturfest vom Konfuzius-Institut Metropole Ruhr, vom Verein der chinesischen Wissenschaftler und Studenten sowie der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung. Mit diesem Fest wird im Reich der Mitte nach alter Tradition das neue Jahr - aktuell das Jahr des Hundes - begrüßt, das nach dem chinesischen Mondkalender am 16. Februar begann.

Im Foyer konnte man Kalligraphie-Kunst bewundern, an Tanz-Workshops teilnehmen oder auch Kung-Fu-Vorführungen bestaunen. Und wer Appetit auf landesübliche Spezialitäten hatte, kam auch nicht zu kurz. Im Angebot waren Frühlingsröllchen mit Mohrrübenstreifensalat oder aber auch "Scharfes Huhn mit Erdnüssen".

Wer mochte, konnte auch Einblicke in die Geheimnisse der fernöstlichen Teezeremonie gewinnen. Chen Xi, die als Sprachlehrerin am Konfuzius-Institut arbeitet, erläuterte die traditionelle Art des Tee-Trinkens: "Es ist eine große Ehre, wenn man dazu eingeladen ist, die Zeremonie selbst hat eine festgelegte Abfolge."

Ralf Meurer, der Geschäftsführer der städtischen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, freut sich, dass Dank der "Neuen Seidenstraße" Duisburg immer interessanter für chinesische Unternehmen wird: "Nach dem Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinpings auf dem Logport-Gelände im Jahr 2014 war der Aufschwung in den wirtschaftlichen Beziehungen stark spürbar." Aktuell transportieren wöchentlich 25 Züge Waren zwischen dem chinesischen Chongquing und Duisburg. "Mittlerweile haben sich über 100 chinesische Firmen bei uns angesiedelt, die Tendenz ist steigend", kommentiert Meurer die erfreuliche Entwicklung.

Zudem studieren rund 2000 junge Menschen aus China an der Universität Duisburg-Essen, dazu kommen noch zahlreiche Wissenschaftler mit ihren Familien. "In unserer Region gibt es die größte chinesische Gemeinschaft in Nordrhein-Westfalen", erläuterte Mitorganisatorin Sarah Reimann vom Konfuzius-Institut nicht ohne Stolz.

Als die große Bühnengala startete, war der kleine Saal der Mercatorhalle voll besetzt. Chinesische Kultur pur war angesagt, bereits der von lautem Trommeln begleitete Löwentanz, der in China traditionell mit dem Neujahrsfest verbunden ist, beeindruckte die Zuschauer in der Halle stark.

Gesangs- und Musikdarbietungen und ein kleines Theaterstück um Liebe und Patriotismus gefielen dem Publikum genauso gut wie die großartige Kung-Fu-Show der "Kai Hoffmann Kampfkunstschule". Ein echter Höhepunkt war die Aufführung der Tanzoper "Der Mond über dem Helan-Gebirge", das von Schauspielern des Yinchuan Arts Theatre dargeboten wurde. Und da zu einem richtigen chinesischen Frühlingsfest auch ein Feuerwerk gehört, bekamen die Besucher dieses zum Schluss auch noch geboten. Wem es nicht zu kalt war, der konnte sich auch noch das furiose Spektakel auf dem Platz vor dem CityPalais live mit ansehen.

(RP)
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