Duisburg Casino: Brandschutz funktioniert perfekt

Duisburg · Die Botschaft ist eindeutig: Gäste und Mitarbeiter der Spielbank Duisburg haben bei einem Brand nichts zu befürchten. Ein simulierter Ernstfall lieferte dem Casino-Management das erwartete Ergebnis.

 Mit Rauchmaschinen und offenen Flammen simulierten die Wissenschaftler auch an den Spieltischen den Ernstfall.

Mit Rauchmaschinen und offenen Flammen simulierten die Wissenschaftler auch an den Spieltischen den Ernstfall.

Foto: Westspiel

Rund 40 000 Euro hat sich die Spielbank Duisburg den Testlauf kosten lassen. Das Ergebnis ist wenig überraschend: Der Brandschutz des Casinos funktioniert tadellos. Auch 20 Minuten nach einem Brand sind die Räume der Spielbank nur an der Decke verraucht, der Luftabzug ermöglicht eine sichere Evakuierung und den Rettungseinsatz der Feuerwehr. Die Tatsache, dass die Geschäftsführung der Spielbank für viel Geld eine Selbstverständlichkeit von Experten bestätigen lässt, zeigt aber auch die Ungeduld aller Beteiligten am CityPalais. Die anhaltende Diskussion um den Brandschutz im einstigen Vorzeige-Projekt und die Schließung der Mercatorhalle ist Gift für die Unternehmen.

 Bernd Konrath, Stefan Bielig und Jochen Braun (v.l.) versicherten am Montag, dass der Brandschutz im Casino funktioniert.

Bernd Konrath, Stefan Bielig und Jochen Braun (v.l.) versicherten am Montag, dass der Brandschutz im Casino funktioniert.

Foto: Ralf Hohl

"Wir haben spürbar Kunden verloren. Gerade außerhalb von Duisburg ist es schwer, deutlich zu machen, dass die Mercatorhalle und die Spielbank nichts miteinander zu tun haben", sagte Spielbank-Direktor Jochen Braun am Montag bei der Präsentation des Brandschutz-Tests. Erst nach und nach setze sich die Nachricht in den Köpfen der Gäste fest, dass der Besuch in der Spielbank ungefährlich sei — den Brandschutz betreffend.

Tatsächlich muss zwischen dem restlichen City-Palais und der Spielbank laut Sachverständigen eine klare Trennung vollzogen werden. "Die Spielbank hat ein autarkes Brandschutz-System. Selbst bei einem Brand in der Mercatorhalle könnte der Betrieb in der Spielbank theoretisch weitergehen", sagte der Bausachverständige Marcus Strupp.

Den Beweis lieferten die Brandschutz-Experten des Instituts für Aerodynamik an der Fachhochschule Aachen, die in der Nacht des 6. Juni im Casino den Ernstfall probten. Mit Rauchmaschinen und Gasbrennern simulierte das Team von Wissenschaftler Bernd Konrath die Auswirkungen eines Brandes.

Die Videoaufnahmen des Testlaufs zeigen, wie sich der Rauch zügig an der Decke ausbreitet, nach wenigen Minuten sind große Bereiche des Casinos verraucht. "Entscheidend ist aber, dass bis zu einer Höhe von 2,50 Metern eine Luftschicht bleibt, die raucharm ist. Dadurch kann garantiert werden, dass alle Fluchtwege sichtbar bleiben und die Evakuierung des Gebäudes funktioniert", sagte Konrath.

Bei diversen Fehlalarmen seit der Spielbank-Eröffnung im Jahr 2007 sei das Casino teilweise in weniger als fünf Minuten evakuiert worden, versicherte Jochen Braun. Im Video waren die Räume Spielbank auch 20 Minuten nach Testbeginn im unteren Bereich rauchfrei. "Für Mitarbeiter und Gäste besteht also keine Gefahr", fasst Braun zusammen. Die bis zu 1400 Spieler könnten sicher nach draußen geleitet werden. Eine Bewertung des Brandschutzes im übrigen Teil des CityPalais verkniffen sich die Verantwortlichen der Spielbank. Dabei soll dort das Abluftsystem ein Problem sein, jenes System, dass in der Spielbank laut Konrath so ausgezeichnet funktioniert. "Wir haben einen veredelten Rohbau übernommen. Das bedeutet, die grundsätzlichen Installationen waren bereits vorgearbeitet. Den Innenausbau und damit auch die Feinheiten des Brandschutz-Systems haben wir aber in Eigenregie durchgeführt", sagte Stefan Bielig, Gebäudemanager der Spielbank. Mit anderen Worten: Wo die Westspiel als Betreiber des Casinos offensichtlich seriös gearbeitet hat, wurde in anderen Bereichen geschlampt.

(RP)
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