Duisburg CDU-Parteitag dauerte bis weit nach Mitternacht

Duisburg · Der ordentliche Parteitag der Duisburger CDU am Freitagabend, der erst nach rund sechs Stunden endete und bei dem die Neuwahl des Vorstands auf der Agenda stand, wartete mit einer Überraschung auf. Nach den Eindrücken der vergangenen Wochen schien sicher, dass Thomas Mahlberg mit einem Gegenkandidaten zu rechnen hat. CDU-Urgestein Jürgen Quensell hatte Mahlberg samt Vorstand wegen der Vorgehensweise rund um die Benennung eines gemeinsamen Kandidaten für die bevorstehende Wahl zum Oberbürgermeister scharf angegriffen. Er äußerte sich kritisch zu der mittlerweile 18 Jahre andauernden Amtszeit Mahlbergs. Gleichzeitig kündigte Quensell an, sich auf dem Parteitag als Vorsitzender zur Wahl zu stellen. Doch er machte kurz vor Toreschluss einen Rückzieher.

 Unter der Sitzungsleitung von Udo Steinke (2.v.l.) wählte de Partei unter anderem Petra Vogt, Thomas Mahlberg und Volker Mosblech (v.l.n.r.).

Unter der Sitzungsleitung von Udo Steinke (2.v.l.) wählte de Partei unter anderem Petra Vogt, Thomas Mahlberg und Volker Mosblech (v.l.n.r.).

Foto: Ch. Reichwein

Die Kritik seines Parteifreundes konterte Mahlberg: "Wir arbeiten bestimmt nicht fehlerfrei, aber unsere hart arbeitenden Parteimitglieder in dieser Form anzugehen, ist schon übel." Quensells Kritik nahmen etliche CDU-Mitglieder und Funktionsträger zum Anlass, um sich in der Angelegenheit zu Wort zu melden. Josef Wörmann ging dabei sogar soweit, Quensells Äußerungen als "parteischädigend" zu bezeichnen. Erst Volker Mosblech gelang es offensichtlich, die richtigen Worte zu finden. Jürgen Quensell, mit dem ihn eine enge Freundschaft verbindet, gab er zu Bedenken: "Es gibt Dinge, die man einfach nicht machen darf. Unsere Partei befindet sich gerade im Aufwind, das geht nicht."

Dem so Angesprochenen gehörte dann die letzte Wortmeldung: " Ich ziehe meine Kandidatur zurück, auch wenn mir das nicht leicht fällt." Was er an persönlichen Anfeindungen in den vergangenen Wochen habe erdulden müssen "war nicht zu ertragen."

Von 140 abgegebenen Stimmen erhielt Thomas Mahlberg 130 Stimmen (bei acht "Ungültigen" und 2 Gegenstimmen).

(VP)
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