Baupläne in Rahm CDU übt Kritik an Verkehrsplanung

Duisburg · Aus der CDU kommt Protest gegen die Planungen der Stadt, zwischen Rahm und Großenbaum auf "Wohnen am See" zu verzichten und dort stattdessen das Gewerbegebiet zu stärken.

 Durch Rahm läuft die Bahnstrecke von Duisburg nach Düsseldorf. Im Zusammenhang mit den Planungen für den RRX wird derzeit über das Gewerbegebiet (rechts) nachgedacht. Die Stadt will es besser anbinden, der Rat wollte es langfristig aufgeben.

Durch Rahm läuft die Bahnstrecke von Duisburg nach Düsseldorf. Im Zusammenhang mit den Planungen für den RRX wird derzeit über das Gewerbegebiet (rechts) nachgedacht. Die Stadt will es besser anbinden, der Rat wollte es langfristig aufgeben.

Foto: Reichwein

Die Verwaltung hebe damit einen gültigen Ratsbeschluss auf. Sie stelle sich gegen die vom Rat beschlossene Wohnbebauung, so die CDU. Dieser Beschluss ist Teil von "Duisburg 2027" und wurde im Frühjahr 2016 gefasst.

"Das Ziel war eindeutig: Das Gewerbegebiet sollte mittelfristig erhalten bleiben, langfristig sollte jedoch ein Wohngebiet realisiert werden. Diesem Beschluss sind langjährige Beratungen und interfraktionelle Abstimmungen vorausgegangen, die nun über Bord geworfen werden. Wir stehen den nun vorgelegten Plänen sehr skeptisch gegenüber", sagt der planungspolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Thomas Susen.

Die Christdemokraten geben zu bedenken, dass sich die Stadt durch die Bebauung des Bereichs mit einer Tangente sehr eng an die betriebswirtschaftlichen Überlegungen weniger Anlieger binde. "Die Stadt will rund drei Millionen Euro in die Hand nehmen und damit einen Bereich dauerhaft für Gewerbe erschließen, in dem nur wenige Unternehmen davon profitieren. Sollte es hier Abwanderungen geben, führt eine teure Straße ins Nichts", warnt Susen. Zudem bewirke die Planung, dass der Zugang zum Rahmer See dauerhaft abgeschnitten und eine Vermarktung des Bereichs als Wohngebiet somit unmöglich werde. Susen sieht daher erheblichen Beratungsbedarf.

Derzeit führen für den Lieferverkehr zwei Zugänge zu dem eher kleinen Gewerbegebiet: die nördliche von der Albert-Hahn-Straße, die südliche von der parallel zur B288 verlaufenden Straße Zur Kaffeehött/Beckerfelder Straße. An diesem südlichen "Zubringer" liegen einige Wohnhäuser und ein Weg zum Rahmer See. Vom Norden aus kommt man gleichfalls zu den Betrieben. An beiden Seen haben sich Wassersportvereine angesiedelt.

Fußgänger können heute noch durch einen Tunnel von der Kaffeehött/Beckerfelder Straße unter den Bahngleisen nach Großenbaum gelangen. Diesen Tunnel will die Stadt schließen, weil nach ihren Beobachtungen dafür kein ausreichender Bedarf besteht. Das Akzeptanzproblem könnte allerdings auch daher rühren, dass diese spärlich beleuchte Unterquerung bedrückend niedrig ist, der Fußweg auf Gitterrosten über den Rahmer Bach verläuft, auf der Rahmer Seite ein Trampelpfad dorthin führt und auf der gegenüberliegenden Seite eine Steintreppe, die in keiner Weise behindertengerecht ist. Dennoch wird der Tunnel von den in Rahm-West lebenden Bürgern genutzt, weil die Alternativen ihre "Tücken" haben. Ein Fußweg führt entlang der parallel zur B288 verlaufenden Straße, über die die Lkw oft mit hoher Geschwindigkeit dicht an den Fußgängern vorbei fahren. Zudem führt dieser Weg "bergauf" und "bergab" über die Bahngleise, vor allem für ältere Fußgänger ist das beschwerlich. Ein weiterer Weg befindet sich an der S-Bahn Haltestelle Rahm, der allerdings auf der Alt-Rahmer Seite ebenfalls nicht behindertengerecht ist. Im Zuge der RRX-Planungen soll der Bahnhof neu gebaut werden.

(RP)
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