Duisburg Chefarzt und ein Teil des Teams wechselt die Klinik

Duisburg · Dr. Gunnar Plehn wechselt zum St. Anna.

 Dr. Gunnar Plehn verlässt die Johanniter.

Dr. Gunnar Plehn verlässt die Johanniter.

Foto: Eickershoff

Innerhalb einer Stadt wechseln Krankenhaus-Ärzte eher selten den Arbeitsplatz. Dass einem Chefarzt beim Wechsel in eine benachbarte Klinik gleich große Teile seines Teams folgen, ist noch wesentlich außergewöhnlicher. Genau das passiert nun in Duisburg: Priv. Doz. Dr. Gunnar Plehn, bislang Leiter der Kardiologie im Johanniter-Krankenhaus Rheinhausen, wechselt zum 1. April zu den Maltesern Rhein-Ruhr, übernimmt dort die Herzklinik des St. Anna in Huckingen und St. Josef Uerdingen. Acht Ärzte und acht Pflegekräfte seiner Abteilung folgen ihm über den Rhein.

Dass der geschätzte Fachmann abwandert, ist dabei wohl schon seit einiger Zeit klar, was die Johanniter in die Bredouille bringt, ist der Aderlass im Team. Mittlerweile haben die Rheinhauser zumindest die Nachfolge von Plehn geregelt - ebenfalls mit Zugängen aus der Nachbarschaft: Dr. Christoph Altmann, bisher leitender Oberarzt an den Sana Kliniken, übernimmt ab 1. April kommissarisch die Leitung am Kreuzacker, als neuer Chefarzt kommt Dr. Michael Bell am 1. Mai zu den Johannitern - bislang Oberarzt am Ev. Krankenhaus Mülheim. Bell genieße einen "überaus guten Ruf", teilen die Johanniter mit, er übernehme eine Kardiologie, deren technische Ausstattung "beispielhaft" sei. Den Abgang von Gunnar Plehn kommentiert Geschäftsführer Klemens Kemper nicht, bezeichnend für die Stimmung mag die Formulierung der Pressemitteilung sein, die ihn nicht namentlich, sondern nur als "bisherigen Chefkardiologen" nennt. Ungleich besser ist die Stimmung bei den Maltesern, wo Geschäftsführer Arne Greiner betont, aktive Abwerbung sei kein Grund für den Wechsel. Dass viele Mitarbeiter folgen, "zeigt doch, wie sehr er geschätzt wird", so Greiner. Gunnar Plehn, bald auch als Professor an der Uni Bochum tätig, wird mit seinem Team die Kardiologie verstärken und ausbauen. Prof. Dr. Martin Wegener, der die Abteilung aufbaute, wird sich fortan auf die innere Abteilung konzentrieren.

Für Anfang 2018 kündigen die Malteser die Einrichtung eines zweiten Herzkatheterlabors an. Die kardiologische Praxis Jordan & Eberleh, noch in der Helios Rheinklinik in Beeckerwerth, werde künftig mit dem St. Anna kooperieren, teilt Arne Greiner mit. Seine Botschaft: Die Malteser wollen sich als kardiologisches Schwergewicht südlich der Ruhr etablieren.

(RP)
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