Duisburg Chinmayo und Hektor im Kirchenkeller

Duisburg · Als ungewöhnlicher Treffpunkt für Künstler und an Kunst Interessierten hat sich der Kellerraum unter der Kirche St. Joseph am Dellplatz inzwischen gut etabliert. Das zeigte sich jetzt wieder, als nach mehrwöchiger Winterpause zur Ausstellung mit Werken von Chinmayo und Hektor (von Troja) eingeladen wurde.

Während Chinmayo in der Duisburger Kunstszene (und darüber hinaus) gut bekannt ist, gehört Hektor zu den hier noch zu entdeckenden Künstlern. Hektor tut auch etwas, damit man ihn kennenlernen kann. So hat er einen ausführlichen Lebenslauf geschrieben und vervielfältigt. Darin beschreibt er, wie er als 13-Jähriger ein kleines anatolisches Dorf verließ und 1994 nach Duisburg kam. Dabei kommentiert er das Zusammenleben der "Gastarbeiter" mit den Deutschen durchaus kritisch - frei nach dem Wort von Max Frisch: "Sie riefen Arbeiter, es kamen Menschen." Seit 1985 beschäftigt sich Hektor mit Kunst; Mitte der 90er Jahre machte er die Bekanntschaft mit anatolischen Skulpturen, Keramiken und Reliefen. Westliche Kunst und die Werke aus seiner Heimat sind nun Hektors gemeinsame Inspirationsquellen.

Chinmayo und Hektor stellen ihre Gemeinschaftsausstellung unter das Motto "Freundschaft". Eine Skulptur, bei der sich zwei Hände jeweils am kleinen Finger umfassen, ist nach Abdrücken ihrer eigenen Hände gestaltet. "So halten sich Tänzer beim Kreistanz im Orient spielerisch aneinander", sagt dazu Chinmayo.

Nach einer Einführung von Luise Hoyer las bei der Eröffnung Chinmayo ein Gedicht des libanesisch-amerikanischen Dichters Khalil Gibran (1883-1931). Es geht darin um wahre Freunde, die einander stützen und vor Irrwegen zu bewahren suchen und ihre Verbundenheit nie in Frage stellen.

Chinmayo und Hektor stellen Werke aus, die zum einen individuell sind, zum anderen aber auch aufeinander Bezug nehmen.

Der Kirchenkeller ist wieder am kommenden Donnerstag von 16 bis 19 Uhr geöffnet.

(pk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort