Duisburg Das Duisburger Jahrbuch 2015 ist da

Duisburg · Zu einer literarischen Reise durch die Stadt lädt das Duisburger Jahrbuch 2015 seine Leser ein. Professionelle Autoren und journalistische Laien berichten darin auf spannende Art und Weise mit besonderem Herzblut über "ihr" Thema.

 Das Cover des Duisburger Jahrbuchs 2015 macht Lust auf mehr.

Das Cover des Duisburger Jahrbuchs 2015 macht Lust auf mehr.

Foto: privat

Vom Duisburger Tenor Rudolf Schock über den Luftkrieg gegen Duisburg vor 70 Jahren bis hin zu den Bildungslotsen und "Pottkoch" Tom Waschat - so weit reichen die Themen im "Duisburger Jahrbuch 2015", das gestern in der Buchhandlung Scheuermann am Sonnenwall vorgestellt wurde. In 30 Geschichten halten professionelle Autoren und journalistische Laien lokale Rückschau auf bewegende Ereignisse, stellen kulturelle Veranstaltungen vor, für die die Stadt über ihre Grenzen hinaus bekannt ist, porträtieren Menschen und Unternehmen, die sich um Duisburg verdient gemacht haben, und greifen geschichtliche Themen auf.

 Gestern stellte der Mercator-Verlag gemeinsam mit den Autoren in der Buchhandlung Scheuermann am Sonnenwall das Duisburger Jahrbuch 2015 vor. 30 Spannende Geschichten warten darauf, entdeckt zu werden.

Gestern stellte der Mercator-Verlag gemeinsam mit den Autoren in der Buchhandlung Scheuermann am Sonnenwall das Duisburger Jahrbuch 2015 vor. 30 Spannende Geschichten warten darauf, entdeckt zu werden.

Foto: privat

Was war, was ist und was kommt - das sind die Fragen, die in dem alljährlich erscheinenden Jahrbuch Duisburg beantwortet werden. Neu in der aktuellen Ausgabe ist, dass das Buch in Rubriken (Kultur, Historisches, Porträt, Sport, Tourismus und Stadtgespräch) aufgeteilt ist. "Damit der Leser besser findet, was er sucht", erläuterte Redakteurin Susanne Nagels bei der Buchpräsentation."

So ist im Bereich "Kultur" etwa ein Interview mit vier Mitspielern des "Spieltrieb - Jugendclub im Theater Duisburg", zu finden, in dem diese über ihre Erfahrungen bei den Proben und Aufführungen der Eigenproduktion "Rosige Zeiten" berichten. Seit zehn Jahren bietet "Spieltrieb" inzwischen Jugendlichen die Möglichkeit, unter professioneller Leitung Theatererfahrungen vor, auf und hinter der Bühne zu sammeln. Ebenso unter "Kultur" zu finden ein Artikel des Rheinische-Post-Autors Olaf Reifegerste über "Platzhirsch. Das Festival für Artenvielfalt im Duisburger Stadtrevier", das sich inzwischen in der Duisburger Kulturlandschaft etabliert hat.

Unter "Historisches" widmet sich etwa Harald Molder der Stadtgeschichte Duisburgs. In "Operation Hurricane - Stationen eines Großangriffs vor 70 Jahren" veranschaulicht der Autor die Duisburger Schreckenstage vom 14. und 15. Oktober 1944, die sich als trauriges Fanal in die Erinnerungen der älteren Duisburger Generationen eingebrannt haben. Einem ganz anderen - sportlichen - Thema hingegen ist Autor Friedhelm Thelen auf der Spur: Er erzählt von den zu ihrer Zeit herausragenden Fußballern Josef Eduard Attermann und Julius Kleinmann, die genau wie ihr Verein, der ITuS Duisburg, heute nahezu vergessen sind, aber 1935 unter widrigsten Umständen an der 2. Makkabiade in Tel Aviv teilnahmen.

Dem hundertsten Geburtstag des aus Duisburg stammenden Tenors und Kinofilmstars Rudolf Schock - dem unsere Großmütter (nicht nur in Duisburg) mehrheitlich zu Füßen lagen, widmet Autorin Heide Koch in dem Kapitel "Porträt" einen Beitrag. "Starallüren waren Rudolf Schock, der aus einfachsten Verhältnissen stammte und mit großem Fleiß, großer Disziplin, viel Talent und der notwendigen Portion Glück zu einem der wichtigsten Tenöre des 20. Jahrhunderts wurde, zeitlebens fremd", ist darin zu erfahren. Sogar Eiscreme habe er nach der Probe in der Deutschen Oper am Rhein seinen draußen wartenden jugendlichen Fans hin und wieder gekauft.

Nicht nur um den MSV (Autor Michael Wildberg über den Film "Meidericher Vizemeister") dreht es sich in dem Kapitel "Sport". Ebenso darf sich der Leser über Hermann Kewitz' Beitrag "Zehn Jahre nach den World Games 2005. Deutschland kann's - Duisburg zeigt's!" freuen.

"Wo Schimmi einst vor der Polizei flüchtete", darum geht es in Dagmar Dahmen's Beitrag (Kapitel "Tourismus") über die Horst-Schimanski-Gasse in Ruhrort. 33 Jahre nach seinem ersten spektakulären Fernsehauftritt, hat die Stadt Duisburg "Horst Schimanski" (Götz George) nun endlich auch ein Straßenschild gewidmet. Zwar ist die Gasse nur 30 Meter lang und war zuvor völlig namenlos, und doch war die Entscheidung, die Gasse in Zukunft dem Schmuddelkommissar zu widmen, nicht unumstritten.

Ebenfalls viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben die Themen, die im Kapitel "Stadtgespräch" noch einmal aufgegriffen werden: So widmet sich ein Beitrag zum Verbot der Rauminstallation "Totlast" im Lehmbruck-Museum etwa der Frage "Nur eine Provinzposse - oder doch ein Kunstskandal?", und Friedhelm Krischer greift noch einmal die Ausstellung mit 76 Kopfbildern von Duisburger Persönlichkeiten in der Cubus-Kunsthalle auf, die mehr als 3000 Besucher anlockte.

(RP)
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