Duisburg Das Fachgeschäft Rosenthal verlässt den Sonnenwall

Duisburg · Die nächste Hiobsbotschaft für Duisburgs Kunden, die sich freuen, hier noch "das Besondere" kaufen zu können: "Rosenthal" wird im Oktober die Stadt verlassen. Damit kehrt erneut ein Fachgeschäft Duisburg den Rücken zu. Vor wenigen Wochen hatte wie berichtet der Feinkostenhändler de Haan die Segel gestrichen. Das Ladenlokal an der Kuhstraße steht seitdem leer. In anderen inhabergeführten Geschäften sind gleichfalls Rückzugsgedanken zu hören, weil Umfeld und/oder Umsatz nicht mehr stimmen.

 Räumungsverkauf: Mit Rosenthal am Sonnenwall schließt ein weiteres Fachgeschäft in der Innenstadt.

Räumungsverkauf: Mit Rosenthal am Sonnenwall schließt ein weiteres Fachgeschäft in der Innenstadt.

Foto: Christoph Reichwein

Rosenthal war vor einigen Jahren von der Kuhstraße zum Sonnenwall umgezogen. Mit dem hochwertigen Porzellan und den vielen anderen Artikeln im oberen Preissegment bot der Fachhändler zwar keine Massenware an, hatte aber eine treue Kundschaft, die die Qualität des Sortiments zu schätzen wusste. Das Personal war gestern bemüht, deutlich zumachen, dass die Schließung keineswegs als Entscheidung gegen den Standort Duisburg zu verstehen sei. "Der Mietvertrag läuft aus", erläuterte Saskia Koszuta-Brüren, die Geschäftsführerin der Niederlassung. "Unser Firmeneigner hat entschieden, den Vertrag nicht zu verlängern. Ladenlokale lohnen sich für das Unternehmen allgemein nicht mehr."

Den Mitarbeitern wurde nahegelegt, sich eine andere Beschäftigung zu suchen. Der Inhaber von de Haan, Clemens John, hatte im Sommer deutliche Worte gefunden, warum die 106-jährige Geschichte des Feinkostgeschäftes zu Ende ging. Er machte die "dramatische Entwicklung der Innenstadt in den vergangenen fünf Jahren" mit dafür verantwortlich. "Ich prognostiziere, dass es hier in fünf Jahren keine Fachgeschäfte mehr geben wird", sagte er damals. Wie er, so kritisieren auch andere alteingesessene Händler an der Königstraße/Kuhstraße die sinkende Attraktivität, vor allem an der Kuhstraße, wo sich Obdachlose vor den Geschäften niederlassen, reichlich alkoholisiert sind und dann auch Kunden anpöbeln.

(th)
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