Fotos Das Jahr 2012 in Duisburg
Im Januar fiel der Startschuss für den umstrittenen Welpenverkauf bei Zoo Zajac. Wochenlang protestierten Tierschützer, weil sie glauben, dass Welpen in einem Zoogeschäft nicht richtig sozialisiert werden können. Der erste Dackelwelpe wurde für 899 Euro verkauft.
Im Februar kam es in Duisburg-Beeck zu einem tödlichen Nachbarschaftstreit. Ein Duisburger feuerte auf offener Straße mit sechs Schüssen auf einen Mann, der an seinen Verletzungen starb. Hintergrund soll Eifersucht sein. Im Dezember wurde der Angeklagte am Landgericht Duisburg zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.
Am 12. Februar wurde Adolf Sauerland von rund 129.000 Duisburgern abgewählt. Eine Bürgerinitiative hatte 72.000 Unterschriften gesammelt, um die Abwahl in die Wege zu leiten. Adolf Sauerland wollte nach der Loveparade-Katastrophe nicht zurücktreten, was den Bürgern nicht gefallen hat.
Bei einer großen Streikkundgebung im März 2012 soll Alltours-Chef Willi Verhuven eine Sperrung missachtet und einen Polizisten umgefahren haben. Verhuven betreitet dies. Im November startete der Prozess.
Im Mai kam im Duisburger Zoo eine kleine Sensation zur Welt. Albino-Känguru Nala erblickte das Licht der Welt. Im Gegensatz zu ihren Artgenossen ist ihr Fell schneeweiß und sie hat rote Augen. In der Natur hätte Nala nur geringe Überlebenschancen. Den Kängurus dient ihr braunes Fell als Tarnung vor Raubtieren.
Vandalen beschädigten im Sommer die David-Figur vor dem Lehmbruck-Museum. Mit einem Holzstück wurde er entmannt. Die Täter entkamen unerkannt, die Restaurierungsarbeiten laufen noch. Seit seiner Aufstellung im Kantpark im April 2010 ist die Figur des Künstlers Hans Peter Feldmann umstritten.
Mit der Niederlassung der niederländischen Rockervereinigung Satudarah in Duisburg, die den Bandidos nahestehen, flammte der Streit zwischen Bandidos und Hells Angels wieder auf. Auf offener Straße wurde auf ein Auto gefeuert, zwei Sprengsätze detonierten in einem Wettbüro und einer Lagerhalle. Alle Anschläge werden den Satudarah zugeschrieben und waren gegen die Hells Angels gerichtet. Die beiden Rockerbanden kämpfen in Duisburg um die Vorherrschaft im Rotlichtmilieu.
Am 1. Juli wurde der 36-jährige Sören Link (SPD) in einer Stichwahl zum neuen Oberbürgermeister gewählt. Nachdem man sich zuvor nicht auf einen überparteilichen Kandidaten einigen konnte, ließen sich bei der ersten Wahl 13 Bewerber aufstellen. Im Juli gingen Benno Lensdorf (CDU) und Sören Link in die Stichwahl, die Link mit einer überwältigenden Mehrheit gewann.
Im August gab es eine bewegende Gedenkfeier zum zweiten Jahrestag der Loveparade-Katastrophe. Der neue Oberbürgermeister Sören Link entschuldigte sich. Darauf hatten die Angehörigen und Besucher der Loveparade bei Adolf Sauerland vergeblich gewartet.
Fünf Jahre nach der Eröffnung musste die Mercatorhalle 2012 wegen fehlendem Brandschutz geschlossen werden. Dabei wurde bei der Eröffnungsgala noch ein Indoor-Feuerwerk angezündet. Zahlreiche Veranstaltungen müssen verlegt werden, bis die Brandschutzmängel behoben sind. Die Halle wurde im Auftrag der Stadt gebaut, im restlichen Citypalais, das private Investoren ausgebaut hatten, hatte der TÜV nichts zu beanstanden.
Bei einem Brand in einer Düngemittelfabrik in Krefeld im September entstand eine riesige schwarze Rauchwolke. Sie zog über den Rhein und hüllte einige Duisburger Stadtteile ein. Selbst in der Fußgängerzone war sie zu sehen. Die Schiffahrt wurde einige Zeit eingestellt und die Bürger in den betroffenen Stadtteilen waren angehalten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Schlagerstar Michael Wendler beschäftigte das Landgericht Duisburg 2012 einige Male. In einem Prozess geht es um ausstehenden Lohn, den sein ehemaliger Manager fordert. In einem weiteren wollte eine Frau ein Wendler-Cafe in Mallorca aufmachen und es gab Streit um die Bezahlung der Namensrechte. In einem weiteren Prozess fordern Landwirte Gage für einen verpatzten Auftritt zurück und eine Frau verklagt Gestütsbesitzer Wendler, weil er ihr ein überteuertes Pferd verkauft habe.
Mehrere Bomben wurden 2012 in Duisburg entschärft. Der Hauptbahnhof und Teile der Autobahnen mussten zeitweise gesperrt werden. Im April wurde eine Zehn-Zentner-Bombe in der Innenstadt gefunden. Nachdem große Teile der Innenstadt und der Hauptbahnhof evakuiert wurden, konnte sie problemlos entschärft werden. Im November musste schließlich eine Zehn-Zentner-Bombe gesprengt werden. Dank dem erfahrenen Team und weil die Bombe „günstig“ lag, verlief die Sprengung problemlos.
Nachdem das Boekerhaus, in dem unter anderem der Knüllermarkt untergebracht war, im Frühjahr abgerissen wurde, starteten im Herbst die Bauarbeiten für das Stadtfenster, welches die Stadtbibliothek, die Volkshochschule und einige Geschäfte beherbergen soll. Auch ein NS-Dokumentationszentrum war ursprünglich für das Stadtfenster vorgesehen, dieses Vorhaben scheiterte aber. Im März 2013 soll der Rohbau für das millionenschwere Projekt stehen.
Auch im Jahr 2012 ging der Kampf um das geplante Outlet-Center weiter. Eine Bürgerinitiative will den Bau nach wie vor verhindern, sie glauben an ein Aussterben der Innenstadt und finden es unverantwortlich, die Mieter der Zinkhüttensiedlung umzusiedeln. Nachdem Probleme wegen einer Steuerzahlung des Investors GDG behoben wurden, sollen zum Jahresanfang die ersten Bagger rollen. Ein Factory-Outlet-Center mit 140 Shops, ähnlich dem in Roermond, soll in Hamborn entstehen.