Duisburg Das Jahr 2015 in zehn Geschichten
Das zurückliegende Jahr 2015 war auch in Duisburg ereignisreich und aufregend. Wir haben noch einmal in unser Archiv geschaut und die zehn bewegendsten Geschichten herausgesucht.
Das sportliche Highlight in diesem Jahr war ganz klar der Wiederaufstieg des MSV in die 2. Bundesliga. Nach einer aufreibenden Saison und sechs Siegen in Folge machten die "Zebras" den Aufstieg am vorletzten Spieltag mit einem 3:1 über den direkten Konkurrenten Holstein Kiel perfekt. Nach dem Zwangsabstieg im Jahr 2013 feierten Mannschaft und Fans die Rückkehr entsprechend ausgelassen.
Hoher Besuch in Marxloh: Im August unterhielt sich Bundeskanzlerin Merkel im Rahmen ihres "Bürgerdialogs" mit ausgewählten Anwohnern über die Sorgen, Ängste und Nöte im Stadtteil. Das Problemviertel hatte in den Wochen zuvor für Aufsehen gesorgt, da ansässige Familienclans ganze Straßenzüge unter ihre Kontrolle gebracht haben sollten. Bei ihrer Ankunft wurde Merkel nicht nur mit Applaus empfangen.
Schon lange sorgten die ständigen Reparaturarbeiten an der maroden A40-Rheinbrücke für Verärgerung bei Autofahrern und Pendlern. 600 neue Risse wurden entdeckt, Lkw über 3,5 Tonnen durften nicht mehr passieren. Das sorgte wochenlang für einen täglichen Verkehrskollaps. Im März zog NRW-Bauminister Michael Groschek schließlich die Reißleine: ab 2019 wird für 180 Millionen Euro eine neue Brücke gebaut. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2025 geplant.
In regelmäßigem Rhythmus landet Duisburg in diversen Städte-Rankings am hinteren Ende des Feldes. Doch wie schön es in der Stadt eigentlich ist, hat unser Fotograf Christoph Reichwein im Oktober mit seiner Drohne festgehalten. Dabei entstanden beeindruckende Aufnahmen aus einer bislang unbekannten Perspektive Duisburgs.
Im Juli ging action-begeisterten Indoor-Sportlern das Herz auf. Denn in einer 3000 Quadratmeter großen Halle am Sternbuschweg öffnete nach Angaben der Betreiber Deutschlands größter Trampolin-Park - bestehend aus über 50 Trampolinen mit mehr als 400 Quadratmetern Sprungflächen. Auf 150 Quadratmetern sind zudem sogenannte "Foam Pits" zu finden, Felder mit kleinen Schaumstoff-Würfeln, die für eine sichere Landung sorgen.
Wohl keine großen Sprünge mehr wird inzwischen ein 30-jähriger Familienvater machen, der sich im Juli eine Verfolgungsjagd mit der Polizei quer durch Rheinhausen geliefert hatte. Dabei stand er nicht nur unter Drogen und fuhr mit seinem Auto mehrfach über rote Ampeln sowie gezielt auf Polizeibeamte zu, die ihn anhalten wollten, sondern hatte gleichzeitig noch seinen sechsjährigen Sohn auf der Rückbank dabei.
Diese Geschichte rührte viele Duisburger zu Tränen. Denn Orang-Utan-Männchen "Nieas" musste von Zoopflegern notgedrungen erschossen werden, als er in Panik über eine Zoomauer hinweg ins Stadtgebiet flüchten wollte. Zuvor war der Menschenaffe aufgrund eines Pfleger-Fehlers aus seinem Gehege ausgebrochen und mit einem anderen Orang-Utan-Männchen aneinander geraten. Da "Nieas" auch für Menschen hätte gefährlich werden können, blieb den Zoo-Verantwortlichen keine andere Möglichkeit, als ihn zu töten.
Im September wurde Dr. Frank Marx, der ärztliche Leiter des Duisburger Rettungsdienstes, von der Stadt Duisburg wegen Unregelmäßigkeiten bei der Dokumentation von privaten Arztfahrten suspendiert. Denn nach Absprache fuhr der 55-jährige in seiner Heimatstadt Wesel ebenfalls Rettungseinsätze in seiner Freizeit, wenn die dortigen Ärzte zu weit vom Einsatzort entfernt waren. Die Suspendierung löste eine Welle der Solidaritäts-Bekundungen sowie jede Menge Unverständnis für das Vorgehen der Stadt bei seinen Notarzt-Kollegen aus.
Lange kämpften seine Halterin und Tierfreunde dafür, dass Rottweiler "Pascha" nicht eingeschläfert werden muss - letztendlich vergeblich. Im November ordnete ein Gericht die Tötung des Tieres an. Der Hund hatte sich beim Ausführen durch eine Bekannte der Hundehalterin von der Leine gerissen und das Mädchen am Rheindeich in Duisburg angegriffen. Dem Mädchen wurden bei der Attacke große Teile der Kopfhaut samt Haaren abgerissen.
Es war einer der schwersten Verkehrsunfälle des Jahres in Duisburg. Ein Lastwagen hatte auf der A40 durch die Mittelleitplanke durchbrochen und war auf die Gegenfahrbahn geraten. Wie durch ein Wunder wurden aber keine Personen verletzt. Lediglich vier weitere Fahrzeuge wurden durch herumfliegende Trümmerteile beschädigt. Technische Mängel waren für den Unfall des polnischen Möbellasters verantwortlich.