Seelsorger in Duisburg-Friemersheim hört auf Das neue Jahr beginnt mit Abschied

Duisburg · Pfarrer Thomas Gregorius hat mit 54 Jahren nach neun Jahren als Seelsorger in Friemersheim eine neue Herausforderung gefunden: Zum 1. Januar wechselte er zur Bundespolizei in St. Augustin.

 Pfarrer Thomas Gregorius verabschiedete sich gestern von seiner Gemeinde.

Pfarrer Thomas Gregorius verabschiedete sich gestern von seiner Gemeinde.

Foto: Oleksandr Voskresenskyi

Als seine vollversammelten Presbyter Pfarrer Thomas Gregorius beim Abschied in der Friemersheimer Kreuzkirche dieses eine, besondere Geschenk überreichtem, reagierte der evangelische Geistliche wie gewohnt mit Humor. Humor war auch nötig, handelte es sich bei dem Geschenk um ein nicht gerade schönes Bild mit einem nicht eben schönen Baum, das viele Jahre einen Raum des Alten Pastorats neben der Dorfkirche schmückte... Daneben gab es aber auch attraktive Geschenke für Gregorius. Und jede Menge gute Worte.

Humorvoll, tatkräftig, rhetorisch versiert, meinungsfreudig mit klaren Worten, "klarer Kante", in religiöser und politischer Hinsicht, durchsetzungsstark - das waren Eigenschaften, die Presbyter und Mitarbeiter der Gemeinde, Pfarrerkollege und Hausherr Ingo Schäfer sowie Wolfgang Sybel, Superintendent des Kirchenkreises Moers, dem reformierten Pfarrer in Dankesreden bei der Abschiedsfeier zuschrieben. Gregorius hat mit 54 Jahren nach neun Jahren als Seelsorger in Friemersheim eine neue Herausforderung gesucht und gefunden. Zum 1. Januar wechselte er wie berichtet als Seelsorger zur Bundespolizei in St. Augustin.

Folgt man den Lobreden im Saal der gut besuchten Kirche, blicken die Gemeindemitglieder auf gute gemeinsame Jahre zurück, dankbar und ein wenig wehmütig. Zumal Gregorius, Kollege Schäfer und das Presbyterium die Gemeinde durch bewegte Zeiten steuerten.

Redner erinnerten an die Sanierung und Renovierung der Dorfkirche und des Alten Pastorats im alten Dorf Friemersheim und der Kreuzkirche an der Wörthstraße. Aber auch der Beschluss der Gemeinde, Grundstück und Gebäude der Gemeindehäuser an der Clarenbachstraße und der Wörthstraße baulich und finanziell zu schließen und zu verkaufen, fielen in Gregorius' Amtszeit. Insgesamt seien die beiden Teile der Gemeinde Friemersheim "diesseits und jenseits der Bahnlinie" besser denn je zusammengewachsen, hieß es. Gregorius bedankte sich "ganz, ganz herzlich" für den Zuspruch. "Alles Gute!"

Bewegt waren die neun Jahren aber auch, weil sich die evangelischen Kirchengemeinden im Kirchenkreis Moers seit Jahren in einem Prozess der Umstrukturierung befinden. Mitglieder, Einnahmen und Zuschüsse gehen zurück, Gemeinden müssen sich kleiner setzen. Die Zahl der Pfarrstellen sinkt; in Rheinhausen und Rumeln-Kaldenhausen sind es noch sechs Stellen. Längst wird über eine stärkere Kooperation der Gemeinden nachgedacht, die bereits jetzt im Gemeindeverband Rheinhausen zusammengeschlossen sind. Offiziell ist noch nichts, aber Pläne liegen in Schubladen des Kirchenkreises.

Dazu kommt, dass ein Generationenwechsel bei den Pfarrern ansteht. In rund zwei Jahren werden etwa Christa Beutelmann, lang gediente Pfarrerin der Erlöserkiche in Hochemmerich, und Ingo Schäfer, Hausherr der Friemersheimer Kreuzkirche, in den Ruhestand gehen. Tempus fugit, weiß der Lateiner, die Zeiten ändern sich rasant - auch für die evangelische Kirche im Duisburger Westen.

(RP)
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