Fotos Das sagen die Duisburger zu den Neuwahlen
Sarah Pasch (27, Heilpädagogin aus Duisburg-Neudorf; mit Sohn Noah, 5): „Die Stimmung in der Regierung und unter den Parteien war von Anfang an etwas unruhig. Insofern überrascht mich das Ende jetzt nicht. Man musste dem Ganzen eine Chance geben und abwarten was passiert. Unter dem Strich hat Rot-Grün gute Arbeit geleistet, zum Beispiel die Studiengebühren abgeschafft. Frau Kraft sollte meiner Meinung nach weiter machen. Sie hat im Gegensatz zu Adolf Sauerland auch einen positiven Eindruck nach der Tragödie bei der Loveparade hinterlassen.“
Günter Stadtfeld (64, Selbstständiger): „Das war doch eine ziemliche Rumhampelei mit der Minderheit. Frau Kraft hat auf mich einen blassen und nichtssagenden Eindruck gemacht. Ein großes Land wie Nordrhein-Westfalen darf so nicht geführt werden. Ich habe seit 30 Jahren ein Geschäft in Duisburg. Es gibt viele Probleme in der Stadt, aber keines wird gelöst. Für die Bürger wird zu wenig getan. Ich kenne viele, die das Vertrauen in die Politik verloren haben. Was jetzt kommt, ist eigentlich egal. Die Ideallösung wäre wahrscheinlich eine Große Koalition.“
Jürgen Jonkmans (69, Rentner aus Duisburg-Duissern): „Unter diesen Umständen bleibt der Regierung nichts anderes übrig, als Neuwahlen anzustreben. Vor allem wenn sie ihr Gesicht wahren will. Die FDP hat natürlich ein Eigentor geschossen. Ich denke nicht, dass wir sie im Landtag so schnell wiedersehen. Rot-Grün hat in der Schul- und Sozialpolitik einiges bewegt. Ich wünsche mir, dass die Koalition eine stabile Mehrheit bekommt und nicht mehr auf die Linke angewiesen ist. Frau Kraft hat mich als Politikerin und als Mensch überzeugt.“
Sabine Koroma (52, Sachbearbeiterin aus Duisburg-Duissern): „Ich finde es traurig, dass das jetzt zu Ende geht. Die Zusammenarbeit in der Regierung war gut, Frau Kraft hat vieles richtig gemacht. Von mir aus kann es so weiter gehen.“
Eddie Camara (36, Elektriker aus Duisburg-Neumühl): „Als Ausländer darf ich nicht wählen, aber es interessiert mich trotzdem, was in der Politik passiert. Die Regierung war gut, jetzt muss man sehen, wie es weiter geht.“
Christian Fels (69, Rentner, Duisburg-Innenstadt): „Das Scheitern der Regierung war absehbar. Als alter SPDler bin ich nicht richtig zufrieden. Es werden zu viele Kompromisse geschlossen, niemand setzt sich mal durch. Wir brauchen eine Regierung, die ihre Ziele konsequent verfolgt und durchsetzt. Welche Partei das letztendlich macht, ist eigentlich egal. Alle sind ziemlich gleich geworden.“