Duisburg Das studio-orchester und die Mozart-Höhenluft

Duisburg · Das studio-orchester wurde 1970 gegründet und gilt als Duisburgs führendes Laienorchester. Seine Mitglieder arbeiten teils als freischaffende Musiker, Musikpädagogen oder professionelle Orchestermusiker, teils in ganz anderen Berufen. Allen gemeinsam ist die große Leidenschaft für die Musik und der Wunsch, dass die Konzerte des Orchesters mehr sein sollen als professionelle Routine, nämlich ein gemeinsames Erlebnis von Musizierenden und Zuhörenden.

 Johannes Wessiepe wirkte als klangvoller und mutiger Solist.

Johannes Wessiepe wirkte als klangvoller und mutiger Solist.

Foto: Marie WEISSER

Die Musik von Wolfgang Amadeus Mozart ist leicht zu hören, aber extrem schwer zu spielen. Die Mühe lohnt gerade auch für ein Laienorchester, wie das studio-orchester jetzt mit einem dreifachen Serenadenkonzert bewies: in der Abtei Hamborn (als drittes und somit letztes städtisches Serenadenkonzert 2017), in der Kulturkirche St. Joseph am Dellplatz und im ehemaligen Gemeindehaus Ruhrort. Auf dem Programm standen zwei der besten Werke von Mozart, was bei diesem Meister etwas heißen will. Das eine war jene Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester Es-Dur KV 364 (320a), die 1779 entstand, mit hörbar frischen Eindrücken der großen Reise nach Mannheim und Paris, den beiden damaligen Musikmetropolen. Nanae Saga (Violine, macht noch ihren Master bei Prof. Michael Gaiser an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf) und Johannes Wessiepe (Viola, geboren 1990 in Weingarten, macht noch seinen Master bei Prof. Barbara Buntrock in Düsseldorf) wirkten hier als klangvolle und mutige Solisten.

Das andere Mozart-Meisterwerk war die noch lebensweisere große Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550 (1788-91), mit ihren aufschießenden "Mannheimer Raketen" im Finale. Der Dirigent Thomas Jung ließ lebhaft, gut intoniert, recht genau und nicht zuletzt stilistisch solide musizieren. Für ein Laienorchester war das beachtlich - und begeisterte das Publikum.

(hod)
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